Urlaub in der Steiermark: Mit Schwung aus dem starken Sommer in den Winter
Der typische Tourist, der in der Wintersaison in der Steiermark Urlaub macht, sieht so aus: Er oder sie ist 53,7 Jahre alt, gibt pro Tag 206 Euro aus und entscheidet sich großteils erst in den vier Wochen vor seinem Urlaubsbeginn, wohin es denn nun wirklich gehen soll.
Für die Steiermark als Destination entscheiden sich die Gäste laut einer Befragung wegen der Berge, der Landschaft bzw. Natur und des Angebots an Wanderwegen. Und viele sind nicht zum ersten Mal da: 42 Prozent der Winterurlauber blieben nach früheren Besuchen der Steiermark treu, 33 Prozent kamen, weil Bekannte es empfahlen.
Zuwachszahlen auch im Online-Bereich
Doch der Anteil der Internetbuchungen wird auch in dem Bereich größer. Bereits 32 Prozent suchten zuletzt ihre Winterurlaube online und wurden fündig. Ein Punkt, den Steiermark Tourismus-Geschäftsführer Michael Feiertag weiter forcieren will: „Bei den Klicks haben wir Zuwachszahlen im hohen zweistelligen Bereich. Das zeigt, wir sind auf dem richtigen Weg.“ Der sogenannte digitale „Sichtbarkeitsindex“ weise der Steiermark im Bundesländervergleich bereits den zweiten Platz aus.
Auch die Bilanzen für Ankünfte und Übernachtungen weisen der Steiermark Rekordwerte aus: In Wintersaison 2023/24 (gerechnet wird von November bis April) kamen rund 1,8 Millionen Gäste, die rund sechs Millionen Übernachtungen buchten – so viele waren es noch nie. Auch das Sommerhalbjahr 2024 schickt sich an, das beste aller Zeiten zu werden: Eine Zwischenbilanz weist Zuwächse etwa bei den Ankünften ein Plus von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Von Mai bis August 2024 kamen mehr als 1,9 Millionen Urlauberinnen und Urlauber in das Bundesland.
Diesen Schwung wollen die Touristiker mit in den Winter nehmen. So wurde werbetechnisch eine Online-Kampagne mit rund 600 unterschiedlichen Sujets vorbereitet und Social Media-Influencer aus Tschechien, Italien und den Niederlanden verpflichtet, die ihren Freunden und Followern Sport oder Kulinarik aus der Steiermark ans Herz legen.
Ein Wein-fluencer
Unter ihnen etwa Andrea Zigrossi, ein Weinkenner aus Italien, dem rund 200.000 auf Instagram folgen. Italien ist da nicht zufällig ausgewählt, gilt doch heuer dort ein Werbe-Schwerpunkt, um den Marktanteil auszubauen: Derzeit stammen rund 34.000 Nächtigungen in der Wintersaison von Italienern, das sei „ausbaufähig“, wie es von den Touristikern heißt.
Doch womit sollen die Gäste gelockt werden? Mit Skibergergen und Spektakeln zu Beginn der Skisaison: So werden etwa Bryan Adams, Sting und Simply Red von 6. bis 8. Dezember Musikfans am Zielhang der Planai in Schladming einheizen. Dort, wo dann Ende Jänner der mittlerweile als „Night Race“ bekannte Nachtslalom über die Bühne geht, alljährlich fiebern dort dann 45.000 Gäste mit.
Auch zu Tal wird einiges geboten, wenn etwa in Frohnleiten (Bezirk Graz-Umgebung) Mitte November der Lichterpark „Lumamagica“ öffnet. Dauerbrenner im Winter auch die Thermenlandschaft, die im Bundesland breit aufgestellt ist – und wer Abwechslung vom Planschen im warmen Wasser sucht, kann Eisbaden in der Oststeiermark wagen.
Elisabeth Holzer-Ottawa