Kind soll bei Operation mitgemacht haben: Was die Polizei herausfand
Eine Operation, durchgeführt im Jänner dieses Jahres in Graz, beschäftigt Polizei, Staatsanwaltschaft, Rechtsanwälte und Krankenanstaltengesellschaft seit Wochen, denn: Ein erst 13-jähriges Mädchen soll während des Eingriffs im Operationsaal anwesend gewesen sein.
Mehr noch: Das Kind soll sogar selbst aktiv daran teilgenommen haben, als es darum ging, dem Patienten den Schädel aufzubohren. Nun liegt der Abschlussbericht der Polizei vor, die Staatsanwaltschaft Graz ist am Zug.
Demnach ermittelt die Justiz gegen sieben Verdächtige, Ärzte sowie medizinisches Personal, die bei dem Eingriff im OP-Saal gewesen sein sollen. Unter den Verdächtigen ist auch die Mutter der 13-Jährigen, eine Ärztin.
Was die Verdächtigen sagen
Wie die Kleine Zeitung am Freitag berichtet, hat das Landeskriminalamt Steiermark seinen Bericht nun fertig, die Staatsanwaltschaft hat über eine mögliche Anklageerhebung oder Einstellung des Verfahrens zu entscheiden.
Doch die bisherigen Aussagen der Verdächtigen führen weit weg von dem schweren Vorwurf, wonach das Kind selbst beim Eingriff Hand angelegt hätte: Sowohl seine Mutter als auch die anderen Personen bestreiten das entschieden.
Die betroffene Ärztin wurde mittlerweile entlassen, von einem weiteren Mediziner trennte sich das Klinikum Graz ebenfalls. Weitere Anwesende wurden verwarnt, wie es hieß.
Eingriff ohne Komplikationen
Denn laut Spitalsholding sind grundsätzlich Zuschauerinnen und Zuschauer in einem OP-Saal nicht einfach so gestattet: Es gilt ein Mindestalter von 16 Jahren, zudem müssen die Betroffenen Praktikanten oder Studierende sein.
Der Eingriff selbst verlief im Jänner ohne Komplikationen: Ein Steirer hatte nach einem Unfall notoperiert werden müssen. Er soll allerdings laut seinem Anwalt erst von dem fragwürdigen Sachverhalt erfahren haben, als Medien bereits berichteten und die Polizei nachforschte.