Nach Hangrutschung: Land kündigt Klage gegen Winzer an
Eine zerstörte Straße, ein gerutscher Hang, ein Weinberg, der von Geröll und Erdmassen verwüstet ist. Eine Hangrutschung mit Folgen: Ein Winzer sieht sich nun mit einer Klage seines Bundeslandes konfrontiert, berichtet die Kleine Zeitung.
Der Winzer soll einen schutzwürdigen Wald gerodet haben
Es geht um einen Hang am Graßnitzberg, wo der Weingarten des Winzers Manfred Tement liegt. Kritiker beschuldigen Tement, die Verantwortung für den Erdrutsch zu tragen, da für seinen Weingarten ein schutzwaldartiger Wald gerodet worden sei.
Die Sanierungskosten belaufen sich auf mehr als eine halbe Million Euro
Im Frühjahr 2023 war das Erdreich unterhalb der Straße ins Rutschen gekommen. Infolgedessen war die L 613 wochenlang aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die Sanierungskosten von 550.000 Euro führten zu rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen dem Land Steiermark und Tement, da unklar ist, wer für den Hangrutsch verantwortlich ist und wer die Kosten tragen muss.
Zwei Gutachten, zwei gegenläufige Meinungen
Winzer Tement ließ durch die Kanzlei Scherbaum und Seebacher ein Gutachten erstellen, das besagt, die Rutschung sei vom Straßenkörper ausgegangen. Das Land Steiermark hält dagegen, der Auslöser liege im Hangbereich. Die Schadenersatzzahlungen belaufen sich auf etwa 630.000 Euro.
Tement fordert diese Summe vom Land, das nun Klage einreichen wird, wie Waltraud Bauer-Dorner, Leiterin des Verfassungsdienstes des Landes, bestätigt. Vergleichsgespräche blieben erfolglos, und die Klage soll Verjährungsfristen vorbeugen, obwohl ein Vergleich nicht ausgeschlossen wird.