Schwerpunktaktionen gegen florierenden Drogenhandel
Von Birgit Seiser
Täglich sind zwei Gruppen aus 20 Ermittlern der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) in unterschiedlichen Bezirken Wiens unterwegs, um Drogendealer aus dem Verkehr zu ziehen. "Seit rund einem Jahr beobachten wir einen Anstieg beim Straßenhandel. Zeitgleich verstärkte die EGS auch die Schwerpunktaktionen", erklärt Polizeisprecher Paul Eidenberger.
Nicht immer gibt es aber eine derart große Ausbeute wie bei den Schwerpunktaktionen am vergangenen Wochenende. Der Grund dafür liegt an den Örtlichkeiten – die EGS nahm sich wieder einmal die Hotspots Praterstern, Handelskai und den Wiener Gürtel vor.
Am Praterstern konnten die Ermittler fünf Verdächtige direkt beim Verkauf von Suchtmitteln beobachten, für alle klickten kurz darauf die Handschellen. Bei der Durchsuchung wurden weitere Drogen und das eingenommene Bargeld sichergestellt. Auch die Käufer wurden angezeigt.
Gesetz verschärft
Einen Tag zuvor wurde der dritte "rote Punkt" auf der Landkarte in Sachen Drogenhandel in Wien überprüft: Am Gürtel gelang der Polizei ebenfalls ein großer Coup. Zwei junge Männer wurden bei dem Versuch, sich in einem Lokal zu verstecken, beobachtet. Die Ermittler folgten ihnen und fanden schließlich 300 Säckchen gefüllt mit Marihuana, welche die Verdächtigen unter einem Tisch versteckt hatten. Der Straßenverkaufswert lag bei etwa 3000 Euro.
Abschreckung
Die Novelle wird ab 1. Juni 2016 gelten. Die Exekutive steckt viel Hoffnung in diese Änderung: "Wir erwarten uns eine abschreckende Wirkung. Außerdem hoffen wir, dass es für uns ein Instrument sein wird, um den Drogenhandel nachhaltig und konsequent bekämpfen zu können", sagt Polizeisprecher Eidenberger.
Zum Abschluss des erfolgreichen Wochenendes für die Ermittler der EGS gelang es schließlich, noch einem Mann habhaft zu werden, der schon lange unter Beobachtung stand. Nachdem der 24-Jährige bei einem Deal beobachtet wurde, fand die Polizei zunächst 110 Päckchen Marihuana bei ihm. Bei der anschließenden Vernehmung gestand der Verdächtige dann, innerhalb eines Jahres ganze zehn Kilo Cannabis verkauft zu haben. Der Mann wurde sofort verhaftet.