Zwischenbilanz: Hitzesommer 2018
Bis jetzt gab es laut Wetterdienst ZAMG mehr Hitzetage (mind. 30°C, Anm.) als in einem durchschnittlichen meteorologischen Sommer. Details über einen Sommer, der unter die heißesten fünf der Messgeschichte fallen könnte:
Temperatur
Juni, Juli und die ersten August-Tage waren mit einem Plus von 1,7 Grad zu warm. Spitzenwert des Monats Juli: 36 Grad an der Messstelle Innsbruck-Universität. In Hohenau/March wurden die meisten Hitzetage gemessen. Die wärmsten Regionen im Juli lagen in Vorarlberg sowie vom Inn- bis zum Industrie- und Waldviertel. Die wärmsten Sommer (2003, 2015, 2017) der Messgeschichte in Österreich wurden alle seit dem Jahr 2000 registriert.
Hohe Temperaturen führen dazu, dass etliche Wasserableitungen zu wenig kühlendes Wasser zu Bächen führen. Damit steigt die Wassertemperatur bedrohlich an, wodurch in Extremfällen Bäche über weite Strecken trocken bleiben und die Unterwasserwelt abzusterben droht.
Sonnenstunden
In Vorarlberg, Oberösterreich, Niederösterreich und der östlichen Steiermark zeigte sich die Sonne um 10 bis 25 Prozent länger. In den übrigen Regionen war das Sonnenscheinverhältnis ausgeglichen.
Niederschlag
In Linz gab es seit Jänner nur 265 Millimeter Niederschlag, damit ist 2018 das trockenste Jahr seit Messbeginn. In einem durchschnittlichen Jahr fallen von Jänner bis Juli 526 Millimeter. Vergleicht man die Durchschnittswerte der meteorologischen Sommer (Anm. Mittel Zeitraum 1981 bis 2010) haben sich die Regentage und -mengen flächendeckend fast halbiert. In Bregenz etwa regnete es an 17 Tagen 242 mm, der Durchschnittswert liegt bei 41 Tagen und 551 mm.
Mit 173.440 Blitzen – das sind 450.000 Entladungen weniger als im Vorjahr – zeigte sich der Juli laut Wetterdienst Ubimet besonders blitzarm.
Gesundheit
877 Unfälle (Klettern, Wandern/Bergsteigen) hat es vom 1. Mai bis 6. August in Österreich laut Kuratorium für Alpine Sicherheit gegeben. Allein im Juli mussten die Freiwilligen der Salzburger Bergrettung mehr als 91-mal ausrücken, das sind fast doppelt so viele Einsätze wie im Vorjahr . Ein weiteres Problem der Hitzewelle ortet das Rote Kreuz Tirol bei der Bereitschaft Blut zu spenden, denn diese sinkt bei hohen Temperaturen, der Bedarf steigt jedoch.