Zwettl: Anrainer wollen EKZ stoppen
Von Jürgen Zahrl
Mit dem Start des Umwidmungsverfahrens taucht das 40 bis 45 Millionen Euro teure Megaprojekt für den Bau des umstrittenen Einkaufszentrums in Zwettl in eine heiße Phase ein. Seit wenigen Tagen können alle Bürger Einsicht in einen Entwurf nehmen, der notwendig ist, um die Raumordnung des früheren Gärtnerei-Areals in der Gartenstraße auf „Bauland Kerngebiet – Handels-einrichtungen“ zu ändern. Die ersten Interessenten waren schon mehrere Akteure der „Initiative Zwettl 2020“, die das Projekt mit aller Kraft verhindern wollen. Sie glauben, im Verkehrsgutachten fündig zu werden.
Sechs Wochen haben alle Bürger Zeit, um eine Stellungnahme zur Umwidmung abzugeben. „Es gibt im Verkehrsgutachten ein paar interessante Einzelheiten, die wir noch mit Experten abklären müssen“ , sagt Christof Kastner, Sprecher der Initiative. Seiner Ansicht nach steht und fällt das geplante Shoppingcenter mit der Verkehrsbelastung, wovon auch Hedwig Rößl, Mitstreiterin und Anrainerin des geplanten EKZ, überzeugt ist.
Belastung
Wie berichtet plant der Investor Reinhold Frasl ein Einkaufszentrum mit bis zu 40 Geschäften und 600 Parkplätzen. Besorgte Anrainer befürchten einen massiven Anstieg des Verkehrs sowie Zusatzbelastungen durch Lärm und Abgase. Gleichzeitig sind Kaufleute besorgt, dass sie durch die „mächtige Konkurrenz“ Kunden verlieren und Jobs abbauen müssen.
Bürgermeister Herbert Prinz respektiert die Initiative als Mittel direkter Demokratie, findet aber wenig Gefallen daran, dass die Akteure alles versuchen, die Umwidmung des Gärtnerei-Areals zu verhindern. „Meiner Ansicht nach steht deren Hauptanliegen im Widerspruch zum nö. Raumordnungsgesetz“, sagt Prinz. Dieses ziele darauf ab, die City zu stärken. Deswegen seien Handelsbetriebe mit mehr als 1000 Quadratmetern Fläche nur mehr in Zentrumszonen erlaubt. Im Jahr 2007 habe der Gemeinderat das Gärtnerei-Gelände einstimmig als solche Zone definiert.