Zwei kleine Kinder in Tirol getötet: Vater tatverdächtig
In einem Einfamilienhaus in Längenfeld im Tiroler Ötztal sind am Montag zwei kleine Mädchen im Alter von neun Monaten und zwei Jahren getötet worden. Als Tatverdächtiger gilt der 28-jährige Vater, wie LKA-Leiterin Katja Tersch dem KURIER am Abend bestätigte. Die beiden Kleinkinder wurden durch eine „Gewalteinwirkung gegen den Hals getötet“, so Tersch.
Ob sie erdrosselt oder erwürgt wurden, war vorerst ebenso unklar wie der genaue Hintergrund der Tat. Alarmiert sei die Polizei gegen 15.30 Uhr worden. Zuvor habe die Tante der Kinder in dem Haus Nachschau gehalten, weil die Mutter der Kinder sich Sorgen machte, da sie den 28-Jährigen Vater nicht erreichen konnte. Die Schwester der Mutter soll die Mädchen dann auch entdeckt haben. Die Mutter befand sich laut Medienberichten zum Tatzeitpunkt nicht in dem Haus, sondern an ihrem Arbeitsplatz.
Die Geschwister wurden schließlich in ihren beiden Kinderzimmern von den Beamten aufgefunden. Der alarmierte Notarzt konnte wenig später nur noch den Tod der beiden feststellen. Der Vater beging im Anschluss offenbar einen Suizidversuch. Er wurde in das Krankenhaus Zams eingeliefert. „Er befindet sich außer Lebensgefahr“, so Tersch. Man gehe davon aus, dass entweder in der Nacht oder am Dienstagvormittag eine Befragung möglich sein werde.
Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.
Das neue österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.
Laut Polizei war der 28-Jährige nicht amtsbekannt. Es habe kein Betretungsverbot oder dergleichen bestanden. Auch eine Gewaltvorgeschichte sei laut Polizei nicht bekannt.