Chronik/Österreich

Wolf attackierte wohl zweites Kalb: Landesrat für Abschuss

Von der Tofernalm im Salzburger Großarltal ist es nicht weit ins Gasteinertal. Dort fanden Bauern am Wochenende ein totes Rind. Es war zwar in einen Graben gefallen, hatte aber verdächtige Bissspuren. Die Bauern vermuten, dass das Tier von einem Wolf gejagt worden sei, berichtet der ORF Salzburg.

Erst vergangene Woche wurde auf der Tofernalm ein totes Kalb entdeckt, das Bissspuren aufwies, die eine Wolfsattacke nahe legen. Eine DNA-Analyse soll in beiden Fällen Gewissheit bringen. Aber: „Es spricht alles für einen Wolf“, sagte der Wolfsbeauftragte des Landes Salzburg, Hubert Stock.

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Schutzwald gefährdet

Das befeuert die Diskussion um eine Entnahme, also den Abschuss des Wolfs. Nachdem Anfang Juli auf der Tofernalm 24 Schafe nachweislich von einem Wolf getötet wurden und zehn Tiere seither als vermisst gelten, stellten die betroffenen Almbauern bei der Bezirkshauptmannschaft St. Johann einen Antrag auf eine Entnahme.

Eine Entscheidung über einen Abschuss ist aber noch nicht gefallen, derzeit werden Gutachten eingeholt. Der Salzburger Agrarlandesrat Josef Schwaiger hat jedenfalls eine klare Meinung: Er sagt, an einem Abschuss führe kein Weg vorbei. Wenn der Wolf im Winter bleibe und keine andere Nahrung mehr findet, würde er das Wild jagen, das in der Folge den Schutzwald schädigen würde, erklärt Schwaiger. Das wäre für die Region, "ein Desaster".