„Wir stellen das ab“: Land schiebt Heli Tirol im Zillertal einen Riegel vor
Von Christian Willim
Am Mittwoch hat Roy Knaus Dampf aus dem Kessel im seit Tagen schwelenden Heli-Streit genommen. Er ließ seinen Rettungshubschrauber Martin 7 in Mayrhofen auf dem Boden. „Wir haben uns absichtlich auf Pause gemeldet, um zu zeigen, was im Zillertal los ist“, erklärt der Chef von Heli Tirol. Zwei von vier Rettungshubschraubern, die gestern Einsätze in der Region geflogen sind, seien von Standorten außerhalb des Zillertals gestartet.
Während Knaus eine Pause einlegte, beschäftigte sich die Tiroler Landesregierung am Mittwochnachmittag im Rahmen ihrer Klausur mit dem Hubschrauber-Konflikt. „Wir stellen das jetzt ab. Es kann nicht sein, dass Hubschrauber wie Geier in der Luft kreisen und dort auf einen Gipshaxen warten“, sagte Landeshauptmann-Stv. Josef Geisler (ÖVP). Die Landesregierung habe die Leitstelle Tirol daher angewiesen, keine Hubschrauber für Notfalleinsätze einzuteilen, die sich offensichtlich ohne Zielort und Einsatzdisposition auf „Patrouillenflügen“ befinden.
Warten auf Einsätze
Am Freitag hatten die Behörden ein Strafverfahren gegen Heli Tirol wegen der Errichtung eines nicht genehmigten Flugplatzes eingeleitet. Knaus hat seinen Hubschrauber daraufhin nicht mehr dauerhaft auf dem von ihm in Mayrhofen angepachteten Grundstück postiert. Er ließ Martin 7 aber laut Landesregierung in den letzten Tagen vermehrt im Gebiet des hinteren Zillertals kreisen, um dort auf Einsätze zu warten.
„Die neue Regelung gilt für alle“, stellte Geisler klar, in dessen Zuständigkeit die Leitstelle fällt. Reinhard Kraxner, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung, kann damit gut leben. „Ich halte das für eine kluge Lösung.“ Der ÖAMTC hatte dem Land zuletzt damit gedroht, die Vereinbarung zur Leistungsabgeltung von Flugrettungseinsätzen zu kündigen, wenn Knaus nicht gestoppt werde. Der gab sich gestern trotz der neuen Entwicklung betont gelassen. „Für mich ist wichtiger, ob die Mayrhofner einen weiteren Stützpunkt unterstützen.“