Chronik/Österreich

Wiener halten Radfahrer für die größte Gefahr

Die Beziehung zwischen Rad- und Autofahrern ist in Wien seit jeher äußerst angespannt. Ein KURIER-Bericht vom Dienstag zeigte, wie sehr das Thema tatsächlich aufregt: Unzählige Leser – darunter Radler sowie Autolenker – meldeten sich, um von ihren Erfahrungen zu erzählen. Passend dazu präsentierten die VAV-Versicherungen eine repräsentative Studie, die Rad-Fans vermutlich wenig erfreut.

Kurse für Radfahrer

1000 Österreicher wurden befragt, was sie sich denn von den radelnden Mitmenschen erwarten würden.

Das Ergebnis: 60 Prozent wünschen sich, dass Radfahrer einen Kurs absolvieren, bevor sie sich auf den Sattel schwingen dürfen. Für 46 Prozent der Befragten sollte die Schulung gar mit einer Prüfung abgeschlossen werden. Insgesamt wollen 79 Prozent, dass jeder Radfahrer die Verkehrsregeln ganz genau kennt.

Der Besitz eines Motorrad- oder Pkw-Führerscheins wurde von den Befragten übrigens als nicht ausreichend erachtet, um ein Fahrrad zu lenken.

Wien als Hotspot

Für die Hälfte der Österreicher geht die größte Gefahr im Straßenverkehr von Radfahrern aus. In der Bundeshauptstadt sind es sogar 66 Prozent, die den Radlern misstrauen und in ihnen das größte Gefahrenpotenzial für Unfälle sehen.

Damit empfinden die Wiener die Radfahrer sogar als noch gefährlicher als überhöhte Geschwindigkeit – was wiederum bundesweit als gefährlichster Faktor empfunden wird.

Der Konflikt zwischen Autofahrern und Radlern ist in der Bundeshauptstadt also besonders gut zu erkennen. In ländlichen Regionen und den westlichen Bundesländern ist die Akzeptanz für Radfahrer höher.