Chronik/Österreich

Wetterwarnung: So viel Schnee für den Osten wie seit zehn Jahren nicht

Spricht Michele Salmi, Meteorologe der Unwetterzentrale Ubimet, über das, was ab morgen auf Wien zukommt, dann merkt man, dass es ernst ist: "Uns steht das stärkste Schnee-Ereignis der vergangenen zehn Jahre bevor", sagt der Wetterexperte.

Für die Wiener Innenstadt zeigen die Wettermodelle zehn Zentimeter Neuschnee. Dem nicht genug: Für das Nordburgenland, das Weinviertel und die höheren Regionen von Wien werden sogar bis zu 30 Zentimeter erwartet. "Wir waren selbst überrascht, da die Modell-Rechnungen sich erst heute früh in diese Richtung entwickelt haben. Selbst wenn sich hier noch etwas ändert, müssen die angesprochenen Regionen sicher mit 15 Zentimetern Neuschnee im Verlauf des Tages rechnen", sagt Salmi. Nachsatz: "Das wird kräftig ausfallen."

Schuld ist ein Italientief, das am Donnerstag über Ungarn hinweg in Richtung Polen zieht und in weiten Teilen des Landes eine ordentliche Ladung Neuschnee bringt. Und Ubimet-Chefmeteorologe, Manfred Spatzierer, fügt hinzu: "Solch ein markantes Schneeereignis im östlichen und südöstlichen Flachland gab es zuletzt im Winter 2012/2013 und somit vor knapp zehn Jahren.“

70 Zentimeter Neuschnee in Karnischen Alpen

Während diese Schneemengen im Osten vor allem eines bedeuten - Chaos, kann sich der Westen über eine gute Unterlage für die Weihnachtsfeiertage freuen. Bereits am heutigen Mittwochnachmittag bzw. Abend schickt hier Frau Holle kräftige Grüße aus. Zunächst in Vorarlberg, Osttirol, Tirol, und Kärnten. Der Schneefall breitet sich dann in der Nacht auf Donnerstag auf das ganze Land aus. Was sich besonders im  Frühverkehr bemerkbar machen dürfte. 

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Im Westen werden bis auf 400 bis 500 Metern zwischen 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee erwartet. "Im Bereich der Karnischen Alpen, also zur Grenze zu Italien könnten es sogar 60 bis 70 Zentimeter werden", erklärt der Meteorologe. In den Nordalpen werden 30 bis 50 Zentimeter erwartet. In Osttirol und dem restlichen Gebiet von Kärnten 20 bis 40 Zentimeter. 

Lediglich im westlichen Donauraum rund um Linz bildet sich aller Voraussicht nach nur eine sehr dünne Schneedecke aus. Eine landesweite Schneedecke Anfangs Dezember kommt aus klimatologischer Sicht etwa alle fünf Jahre vor.

Der Schnee ist gekommen, um zu bleiben

Nach einer kurzen Wetterberuhigung am Freitag setzt im Westen bereits in der Nacht auf Samstag vorübergehend wieder kräftiger Schneefall ein und auch am Wochenende geht es entlang der Nordalpen winterlich weiter. Hier kommen ein paar Zentimeter Neuschnee hinzu. Große
Neuschneemengen sind nach derzeitigem Stand aber nicht mehr zu erwarten und im Süden kommt dank kräftigen Nordföhns wieder häufig die Sonne zum Vorschein.

Die Temperaturen bleiben aber landesweit auf einem winterlichen Niveau. Erst in der neuen Woche ist eine leichte
Erwärmung in der Höhe wahrscheinlich, wobei gleichzeitig die Neigung zu kalten und nebelanfälligen Inversionen in den Niederungen der Osthälfte zunimmt. Der gefallene Schnee könnte sich somit bis in die zweite Dezemberhälfte hinein nicht nur im Bergland, sondern auch in
manchen Niederungen relativ gut erhalten. Vor allem in den Alpen und im Süden steigt damit auch die Chance für weiße Weihnachten.