Von Wohn- zu Pensionsaffäre: Maders Bezüge im Visier
Von Christian Willim
Das Jahr 1989 war im Leben von Helmut Mader ein einschneidendes. Es war das Jahr, in dem er vom ÖVP-Klubchef zum Landeshauptmann-Stellvertreter aufstieg. Und es war das Jahr, in dem sich der Politiker im damals noch als HTL-Schülerheim geführten "Technikerhaus" eine Dienstwohnung auf 188 Quadratmeter ausbauen ließ. Dass der Alt-Politiker dort ein lebenslanges Gratis-Wohnrecht genießt, sorgt seit Wochen für enorme Empörung.
Zwar hatte Mader nach über 25 Jahren als Tiwag-Mitarbeiter (1961 bis 1989) Anspruch auf eine betriebliche Zusatzpension, verließ das Unternehmen aber freiwillig. "Da musste man sich mit dem Vorstand ausverhandeln, ob man die Betriebspension bekommt", erklärt Tiwag-Betriebsratsobmann und VP-Landtagsabgeordneter Anton Pertl auf Anfrage. Ein klarer Anspruch auf Tiwag-Firmenrente bei vorzeitigem Ausscheiden liegt erst seit einer Umstellung 1998 vor.
Weitere Vorwürfe
Laut einer Aussendung des Tiwag-Vorstandsvorsitzenden Bruno Wallnöfer vom Mittwoch gab es beim Abgang Maders eine "Pensionszusage". Offen bleibt vorerst, wie es zu dieser Zusage kam und was sie beinhaltete. Wallnöfer war bisher trotz zahlreicher Versuche nicht für den KURIER erreichbar. Somit stehen auch weiterhin die Vorwürfe des Ötztaler Bloggers Markus Wilhelm im Raum, wonach die Tiwag nach Ausscheiden Maders weiter Beträge in die Betriebspensionskassa einbezahlt hat, um dessen Rente zu erhöhen.