Chronik/Österreich

Überfall auf Grazer Dorotheum: Verdächtiger in Haft

Nach einem Überfall auf die Schmuckabteilung des Grazer Dorotheums im Juni sind nun ein 39-jähriger Georgier sowie dessen mutmaßliche Komplizen ausgeforscht worden. Über den geständigen Mann wurde die Untersuchungshaft verhängt. Weitere drei Personen mit georgischer Herkunft, die in Graz und Wien leben, wurden laut Polizei wegen Hehlerei und Begünstigung angezeigt.

Am 1. Juli dieses Jahres hatte ein mit Sonnenbrille und einer FC-Barcelona-Baseballkappe maskierter Mann das Schmuckgeschäft des Pfandhauses am Grazer Jakominiplatz betreten. Er bedrohte die Verkäuferin mit einem Fleischermesser und zwang sie, die Schmuckvitrinen zu öffnen. Nachdem er mehrere goldene Halsketten an sich gerafft hatte, flüchtete er, ließ jedoch das Messer mit einer 23 Zentimeter langen Klinge sowie die Baseballkappe zurück.

"Wir haben schon bald einen anonymen Hinweis bekommen, dass es sich bei diesem Raub um einen georgischen Täter handeln könnte. Dem sind wir weiter nachgegangen", sagte Abteilungsinspektor Wolfgang Ofner vom Landeskriminalamt Steiermark der APA. Nach weiteren Ermittlungen habe sich die Täteridentität zunehmend konkretisiert und wurden auf den seit 2016 in Polen lebenden, vorbestraften Georgier fokussiert. "Mitte August ist er nach Wien gekommen. Dort ist er dann bei einem Ladendiebstahl erwischt worden", so Ofner.

Mittlerweile wurde der Mann in die Justizanstalt Graz-Jakomini gebracht. Im Zuge der Ermittlungen wurden weitere Personen aus dem Bekanntenkreis des Beschuldigten angezeigt. Die in Graz und Wien lebenden georgischen Staatsangehörigen sollen ihm nach der Tat die Flucht per Bus nach Wien organisiert, eine Unterkunft in der Bundeshauptstadt bereitgestellt und den Verkauf der Beute übernommen haben. "Vom Schmuck ist nichts mehr da", so Ofner. Wohl aber gebe es zeitnahe Geldüberweisungen auf ein Konto in Georgien.