Chronik/Österreich

Tödliche Motorradunfälle seit 2000 deutlich gesunken

Spät aber doch starten mit den frühlingshaften Temperaturen auch die Biker in die Saison. Die Zahl der toten Zweiradfahrer geht kontinuierlich zurück. Laut einer Ananlyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) ist die Zahl der getöteten Motorradfahrer seit dem Jahr 2000 um ein Drittel zurückgelangen. Im Vorjahr starben 70 Zweiradlenker bei Unfällen auf Österreichs Straßen, rund 3500 wurden verletzt.

In Österreich gibt es rund 410.000 Motorräder. Drei Viertel der tödlichen Unfälle ereignen sich auf Freilandstraßen, so der VCÖ. "Im Vorjahr war das tödliche Unfallrisiko bezogen auf die gefahrenen Kilometer mit dem Motorrad 15-mal so hoch wie mit dem Pkw. Motorräder sind das gefährlichste Fahrzeug: So schnell wie ein Auto, aber ohne schützenden Blechmantel", sagt VCÖ-Expertin Bettina Urbanek.

1190 tote Biker

Laut VCÖ starben seit 2000 insgesamt 1190 Motorradfahrer. Die meisten verunglückten in Niederösterreich (276), hier ereignete sich fast jeder vierte tödliche Unfall. Dahinter reiht sich die Steiermark (224), gefolgt von Oberösterreich (212) und Tirol (159). Die wenigsten tödlichen Motorradunfälle passierten im Burgenland (36).

Im Vergleich zum Jahr 2000 ging im Vorjahr die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer um 37 Prozent zurück. Insgesamt nahm die Zahl der Verkehrstoten im gleichen Zeitraum um 47 Prozent ab. Der VCÖ hat 56 tödliche Motorradunfälle des Vorjahres näher analysiert: Fast jeder zweite tödliche Unfall war ein Alleinunfall. Mehr als jedes dritte Todesopfer kam bei einem Zusammenstoß mit einem Pkw ums Leben, jedes elfte bei einer Kollision mit einem Lkw.

Vier Motorradfahrer starben bei einem Unfall mit einem Traktor, drei bei einem Zusammenstoß mit einem anderen Motorrad. "Alleinunfälle passieren häufig in Kurven, Zusammenstöße mit anderen Fahrzeugen ereignen sich beim Überholen oder, weil das Motorrad auf die Gegenfahrbahn kommt. Etliche Motorradfahrer verloren ihr Leben, weil sie von Auto- oder Traktorlenker übersehen wurden", sagt Urbanek. Der VCÖ fordert Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen und mehr Geschwindigkeitskontrollen.

Insgesamt ist die Zahl der Verkehrstoten auf der Straße sowohl in Österreich als auch in der EU im Jahr 2012 auf einen Tiefstand gefallen.