Chronik/Österreich

Tirol: Elf Flüchtlinge auf Güterzügen entdeckt

Bei Kontrollen in Tirol hat die Polizei in der Nacht auf Donnerstag neuerlich zahlreiche Flüchtlinge auf der "Rollenden Landstraße" aufgegriffen. Gegen 22 Uhr sind am Frachtenbahnhof in Innsbruck zunächst drei Personen aus Guinea und zwei Personen aus Eritrea entdeckt und festgenommen worden. Sie hatten sich unter Lkw versteckt. Um 4.30 Uhr wurde ein weiterer Eritreer aufgegriffen.

In Wörgl, wo die entweder vom Brenner oder aus Trient (ITA) kommenden Züge der "Rollenden Landstraße" enden, sind Bahnmitarbeiter beim Entladen der Waggons auf weitere fünf Flüchtlinge aufmerksam geworden. Dabei handelte sich um zwei Personen aus Eritrea und einen Marokkaner. Von zwei Personen ließ sich die Herkunft nicht feststellen.

Verletzt ist laut Polizeisprecher Anton Rieder dieses Mal niemand worden. Zwei Personen seien lediglich leicht unterkühlt gewesen. "Die Personen werden fremdenpolizeilich behandelt und den italienischen Kollegen am Brenner übergeben", sagte Rieder.

Seit Freitag letzter Woche werden stichprobenmäßig Güterzüge am Innsbrucker Frachtenbahnhof angehalten und auf "blinde Passagiere" überprüft. ÖBB-Mitarbeiter und Polizeibeamte führen die Kontrollen durch. Vergangenes Wochenende sind zwei Flüchtlinge beim Entladen der Lkw in Wörgl gestorben, nachdem sie überrollt worden sind.

Zug erfasste Asylwerber

Auf der Westbahnstrecke bei Köstendorf im Salzburger Flachgau ist Mittwochabend ein 20-jähriger Algerier schwer verletzt aufgefunden worden. Ein ÖBB-Lokführer hatte den Mann entdeckt und die Rettungskräfte alarmiert. 20 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Köstendorf rückten an. Der Verletzte wurde nach der Erstversorgung durch einen Notarzt ins Unfallkrankenhaus nach Salzburg gebracht. Die Bahnstrecke blieb eineinhalb Stunden gesperrt. Ob der Mann zu Fuß am Gleiskörper unterwegs war und von einem Zug erfasst wurde oder ob er mit einem Zug mitgereist und abgesprungen ist, wird derzeit ermittelt.

Laut Polizei wurde bei dem 20-Jährigen ein Informationsblatt gefunden, wonach er Österreich unverzüglich verlassen müsse. Der Mitte Oktober gestellte Asylantrag dürfte abgelehnt worden sein. Wo er sich zuletzt aufgehalten hatte, ist unklar. Der Algerier war der Polizei zufolge unsteten Aufenthalts Das Papier sei jedenfalls in Wien ausgestellt worden.