Tierärzte fordern Verbot von Welpenhandel im Zoofachgeschäft
Von Bernhard Ichner
Einst verboten, ist der Verkauf von Hunden- und Katzenwelpen im Zoofachhandel seit 2008 wieder erlaubt. Der Gesetzgeber erhoffte sich durch die Legalisierung, den illegalen Welpenhandel einzudämmen. Dieses Ziel wurde aber nachweislich verfehlt. Wie der KURIER mehrfach berichtete, laufen Tierschützer deshalb seit Jahren gegen die Regelung Sturm und fordern ein neuerliches Verbot. Verstärkung bekommen sie nun von der Liste Pilz, die im Februar eine entsprechende Gesetzesänderung beantragte, sowie von den österreichischen Tierärzten.
Empfehlung
Letztere empfehlen der für den Tierschutz zuständigen Sozialministerin Beate Hartinger-Klein ( FPÖ) unisono mit den Tierschutz-Ombudsleuten aller Bundesländer und den „Vier Pfoten“, den Welpenverkauf im Zoofachhandel wieder zu verbieten. Vor der Nationalratswahl hatten die Freiheitlichen sich ohnehin dafür ausgesprochen. Der Antrag der Liste Pilz werde demnächst im Gesundheitsausschuss des Parlaments behandelt, sagt der Tierschutzsprecher der Oppositionspartei, Sebastian Bohrn Mena.
Während man etwa bei den „Vier Pfoten“ auf eine entsprechende Initiative Hartinger-Kleins hofft, ist Bohrn Mena eher skeptisch. Nicht zuletzt, weil die blaue Ministerin eine parlamentarische Anfrage der Liste Pilz zum Thema nicht zu deren Zufriedenheit beantwortete.
Die FPÖ inszeniere sich vor Wahlen gern als Tierschutzpartei, nach vollmundigen Ankündigungen im Wahlkampf verstecke sich die zuständige Ministerin nun aber im Ministerium, meint Bohrn Mena.
Kein Kommentar
Auf KURIER-Anfrage heißt es aus dem Ministerium, Hartinger-Klein sei es „ein großes Anliegen, den Tierschutz weiter zu verbessern“ – woran Experten bereits arbeiten würden. Um dem nicht vorzugreifen, könne man allerdings keine weiteren Auskünfte erteilen.
Eine Online-Petition der „Vier Pfoten“ gegen den Welpenverkauf im Zoofachhandel fand indes bereits rund 40.000 Unterstützer.