Chronik/Österreich

Sternschnuppen-Regen: Die zwei besten Nächte des gesamten Jahrzehntes kommen

In den Nächten auf Freitag und Samstag können sich Wünsche ohne Ende ausgedacht werden: Der alljährliche Perseiden-Schauer dürfte heuer der stärkste des gesamten Jahrzehnts werden – mehrere Sternschnuppen pro Minute werden erwartet.

Grund ist die Konstellation des Jupiters, der in der Nacht auf Sonntag spektakulär fast gleichzeitig mit Sonne und Mond untergegangen ist. Die allerbeste Zeit für die Meteoriten-Beobachtung ist die Nacht auf Freitag zwischen 23 Uhr und vier Uhr in der Früh.

Am besten lässt sich das Schauspiel möglichst weit weg von Großstädten und anderen Lichtquellen beobachten. Fotos kann man nur mit zumindest semiprofessionellem Equipment machen; ein lichtstarkes Weitwinkelobjektiv ist ein Muss. Dann müssen nur noch die Wettergötter hold sein.

Was Sie über Perseiden wissen sollten:

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Wie sie entstehen:Bei Sternschnuppen handelt es sich aus wissenschaftlicher Sicht um "Meteore": kleine Staubkörnchen und Partikel, die in die Atmosphäre der Erde eindringen und verglühen. Dabei entsteht Reibung und die Luft wird heiß - und es kommt zu den Leuchteffekten. Solche Staubteilchen können von Kometen stammen, die auf ihren Runden um die Sonne einen Teil ihres Materials verlieren. Diese winzigen Partikel umkreisen weiter auf der Bahn des Kometen die Sonne. Kreuzt die Erde diese Bahn, erzeugen die Staubteilchen einen sogenannten Meteorschauer. Alljährlich Mitte August passiert das mit der Bahn des Kometen Swift-Tuttle, dessen Staubspur den Sternschnuppen-Regen der Perseiden erzeugt. 2016 wurde die Bahn des Kometen von der Anziehungskraft des Planeten Jupiter etwas näher an die Erde gerückt. Der Meteorstrom dürfte daher heuer rund eineinhalb Mal stärker ausfallen als in den vergangenen Jahren.

Woher der Name kommt: Ihren Namen verdanken die Perseiden jenem Sternbild, aus dem sie scheinbar "herausfallen": Wir fliegen ein Mal pro Jahr durch diese ehemaligen Kometenteilchen durch – und da ist die Erde exakt so positioniert, dass das Sternbild Perseus im Hintergrund steht. Die Sternschnuppen kommen scheinbar aus diesem Sternbild heraus, haben mit ihm physikalisch aber nichts zu tun. Der Meteorstrom wird auch „Tränen des Laurentius“ genannt, weil sein Erscheinen mit dem Namenstag des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt und als Tränen des Himmels über dessen Martyrium gedeutet wurden.

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Wann sie zu sehen sind:Ihr Maximum erreichen die Perseiden kommenden Freitag, 12. August, zwischen zehn Uhr und Mitternacht. Da der Erdtrabant sich dann im Stadium des zunehmenden Halbmondes befindet, leuchtet er entsprechend hell und beeinträchtigt die Sichtbarkeit des Himmelsschauspiels vor seinem Untergang nach Mitternacht erheblich. Vorausgesetzt das Wetter spielt mit, sollten aber trotzdem ab ungefähr 21.30 Uhr auch schon vorher vereinzelt Meteore zu beobachten sein, heißt es. In der zweiten Nachthälfte steigt die Rate dann jedoch deutlich: „Wie viele Sternschnuppen in dieser Nacht zu sehen sind, hängt sehr stark davon ab, wo beobachtet wird. Im Hochgebirge können es zur Morgendämmerung hin, also gegen drei bis vier Uhr, fast 150 pro Stunde werden, im Umland von Wien nicht einmal halb so viele. Am Stadtrand werden es schon weniger als 15 pro Stunde und in der Innenstadt gerade einmal fünf bis sechs - und das vorausgesetzt, man kann den ganzen Himmel überblicken“, erklärte Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA).

Was Sie zur Beobachtung brauchen und wo Sie die Perseiden am besten beobachten können, hat die Lebensart berichtet.

Die besten Meteor-Bilder:

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Die futurezone hat Tipps, wie Sie die Sternschnuppen am besten fotografieren. Mehr dazu lesen Sie hier.