Chronik/Österreich

Stadt und Land wollen Carsharing-Angebot retten

Ende September hat die Salzburg AG angekündigt, mit Projektpartner REWE vom gemeinsamen Elektroauto-Carsharing-Angebot EMIL mit Jahresende einstampfen zu wollen. Begründet wurde dies mit fehlenden wirtschaftlichen Perspektiven: Die Flotte würde von lediglich 200 Kunden aktiv genutzt werden. Die Suche nach einem alternativen Betreiber sei gescheitert, hieß es damals.

Während die Salzburg AG keinen Nachnutzer für die 21 E-Autos gefunden hat, wollen Stadt und Land Salzburg nun mit der gemeinnützigen Genossenschaft "Familiy of Power" ins Geschäft kommen. Die Fäden laufen beim parteifreien Verkehrslandesrat Hans Mayr sowie Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (grüne Bürgerliste) und Bernhard Auinger, SPÖ-Klubobmann im Gemeinderat, zusammen. "Letzte Details" seien noch zu klären, bestätigt der Landesrat. "Ich arbeite intensiv mit Auinger und Padutsch an einer Lösung", sagt Mayr. Mit näheren Informationen will er sich bedeckt halten, bis der Vertrag mit dem neuen Anbieter unterschrieben ist. Nur so viel: "Es wäre der Wunsch, dass das nahtlos übergeht." Das Angebot sollte nach der Vorstellung Mayrs ab 1. Jänner unter dem neuen Betreiber weiterlaufen.

Stadt zahlt 35.000 Euro

Auskunftsfreudiger ist Bernhard Auinger. "Wir (Bürgerliste und SPÖ, Anm.) haben es geschafft, 35.000 Euro im Stadtbudget zu reservieren", sagt er. Das Geld soll als "Anschubfinanzierung" dienen. Laut Auinger und Verkehrsstadtrat Padutsch fordert der potenzielle Anbieter dafür in Summe 70.000 Euro. "Am Geld soll es nicht scheitern", meint Padutsch. Gesprächsbedarf gebe es aber auch noch bei der Infrastruktur – derzeit gibt es 16 Ausleihstationen in der Stadt.