Spritze mit Adrenalin gehört zum Notfallset
Von Ernst Mauritz
Adrenalin-Fertigspritzen kommen bei einer schweren allergischen Reaktion – einem allergischen Schock (Anaphylaxie) – zum Einsatz. „Von einer solchen sind auch Atemwege und Kreislauf betroffen – die Blutgefäße weiten sich, der Blutdruck fällt ab, die Organe und das Gehirn erhalten zu wenig Sauerstoff“, sagt Fritz Horak, ärztlicher Leiter des Allergiezentrums Wien-West. Keine Angst müsse man haben, wenn es nach einem Insektenstich nur lokal zu einer Schwellung an der Stichstelle kommt.
Auslöser können nicht nur Insektengifte, sondern auch bestimmte Lebensmittel (z. B. Nüsse, Meeresfrüchte, Hühnereier) sowie Medikamente (etwa Antibiotika) sein. „Herzrasen, kalter Schweiß, Atemnot oder Rötungen am ganzen Körper sind häufige Symptome.“
„Ein rascher Einsatz von Adrenalin kann lebensrettend sein“, sagt Horak: „Es kann die Gefäße rasch wieder eng stellen, Blutdruck und Kreislauf stabilisieren sich dadurch.“ Insektengiftallergiker sollten immer ein Notfallset bei sich haben, das ein Kortison-Präparat, ein sogenanntes Antihistaminikum und eine Adrenalin-Fertigspritze enthält.
Ersthelfer sollen bei einem allergischen Schock sofort die Rettung (144) rufen und den Betroffenen so lagern, dass die Beine erhöht sind – so wird die Durchblutung der Organe und des Gehirns verbessert.