Chronik/Österreich

Spitalskost aus dem Ausland sorgt für Aufregung

Es ist ein klares Ziel, dass sich die Vorarlberg Landesregierung in ihrer Ökoland-Strategie gesetzt hat: Bis 2020 sollen im Ländle mehr Lebensmittel aus dem eigenen Bundesland konsumiert werden, auch in öffentlichen Einrichtungen wie etwa Spitälern. Doch genau dort hapert es noch. Ein Bericht der Vorarlberger Nachrichten, wonach in der Zentralküche der Landeskrankenhäuser tiefgekühltes Hühner- und Putenfleisch aus Rumänien und Polen oder auch Rind aus Tschechien verarbeitet wird, hat die Wogen in den vergangenen Tagen hochgehen lassen.

ÖVP, Grüne und FPÖ meldeten sich kritisch zu Wort. Die Vorarlberger Bauern bekundeten ihre Lieferbereitschaft. Und der Chef der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft (KHBG), Gerald Fleisch, geriet in Erklärungsnotstand. Qualität werde höher gewichtet als der Preis, aber er sei auch den Steuerzahlern verpflichtet, meinte er.

Kostendruck

Mick Weinberger von den Salzburger Landeskrankenhäusern (SALK) kennt derartige Diskussionen und weiß: "Der Kostendruck ist enorm, aber das Essen der Patienten ist ein hochsensibles Thema." Dazu kommt noch die Sensibilität der heimischen Landwirtschaft. Vor einigen Jahren entzündete sich die Diskussion etwa daran, dass die bayerische "Berchtesgadener Land Milch" den Vorzug gegenüber der "Salzburg Milch" bei der SALK bekam. "Und das obwohl das bayerische Unternehmen von Salzburger Bauern beliefert wird", sagt Weinberger. Als Unternehmen des Landes würde die SALK aber ohnehin hauptsächlich Produkte aus der Region kaufen versichert, Weinberger.

So halten es auch die "Tirol Kliniken", erklärt Sprecher Johannes Schwamberger: "Was es in Tirol gibt, kaufen wir auch hier." Und das was nicht in großen Mengen verfügbar sei, etwa Hühnerfleisch, stehe seltener auf dem Speiseplan. Damit dieser möglichst regional gestaltet werden kann, wird langfristig geplant. "Wir hatten gerade Kürbis-Woche. Das wurde bereits vor einem Jahr mit einem Tiroler Bauern vereinbart, damit er weiß, wann er in welchen Mengen liefern muss", sagt Schwamberger.