Chronik/Österreich

Heißzeit in Österreich: Sommer der Rekorde

Nein, das Gefühl täuscht Sie nicht: Dieser Sommer war tatsächlich heißer als sonst.

Laut dem Wetterdienst Ubimet war der August 2024 im Osten und Süden des Landes sogar der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Betrachtet man ganz Österreich, war der Sommer 2024 der zweitwärmste seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1767. Noch heißer war es nur 2003.

Spitzenreiter in Sachen Hitze im Juli und August waren Andau (Burgenland), Langenlebarn (NÖ) und Pottschach-Ternitz (NÖ) mit jeweils 36,3 Grad tagsüber. Noch heißer war es nur am 30. Juni in Wien: Dort wurden 36,4 Grad gemessen.

Generell wurden in Wien in den beiden Sommerferienmonaten insgesamt 35 Hitzetage verzeichnet – das sind Tage, an es 30 Grad oder mehr hat. Und das nicht nur in der Innenstadt, sondern auch bei der Messstation Hohe Warte im 19. Bezirk.

Nachts keine Abkühlung

Doch auch die Nächte sorgten diesen Sommer nur bedingt für Abkühlung: Die heißeste Sommernacht wurde am 10. Juli mit 24,8 Grad im ersten Wiener Bezirk gemessen. Aber auch im Westen Österreichs gab es heiße Nächte: Beispielsweise wurde die drittwärmste Augustnacht Österreichs mit 22,7 Grad in Fraxern in Vorarlberg verzeichnet.

Einen Rekord gibt es auch bei der Zahl der Tropennächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad gesunken ist. In der Wiener Innenstadt gab es bis zum 31. August 46 solcher Tropennächte – so viele wie noch nie zuvor. Das sind um fünf mehr als in den bisherigen Rekordjahren 2018 und 2019.

Laut Ubimet ist es damit aber nicht getan: Bis zu 50 Tropennächte könnten es heuer in der Wiener City noch werden. Doch auch in anderen Städten gab es heuer einen Rekord an Tropennächten, etwa in Graz und St. Pölten (je 11), Linz (15) und Eisenstadt (26).

Zum Vergleich: Im Zeitraum 1991 bis 2020 gab es durchschnittlich zwei Hitzenächte in Graz, drei in Linz, fünf in Eisenstadt und 21 im ersten Bezirk Wiens.

Wie es weitergehen wird

Wer sich nun etwas Abkühlung im September erhofft, wird leider enttäuscht. Schon jetzt zeichnet sich nämlich ab, dass der September einer der wärmsten der Messgeschichte werden könnte. Erst im vergangenen Jahr wurde der jüngste September-Rekord aufgestellt. Denn die aktuelle Hitze hält laut Ubimet-Prognosen weiter an – vor allem im Osten und Süden des Landes.

In der ersten Septemberwoche werden vorerst keine starken Veränderungen erwartet, was die hohen Temperaturen angeht. Manche Wettermodelle erwarten laut derzeitigem Stand überhaupt erst zur Monatsmitte einen markanteren Luftmassenwechsel, erklärt Meteorologe Steffen Dietz von der Ubimet.

So werden auch in Wien in den nächsten Tagen deutlich mehr als 30 Grad erwartet. Das bedeutet vorerst: Ein Ende des Sommers ist nicht in Sicht.