Chronik/Österreich

"Scheibtruhenbande" schlug 85 Mal zu

Polizeiintern haben die Täter schon einen Spitznamen: "Scheibtruhenbande". Die Einbrecher transportieren ihre Beute nämlich stets mit solchen Transportbehelfen ab und schieben sie bis zum zwei Kilometer entfernt abgestelltem Fluchtwagen.

Seit Jänner 2014 häufte sich diese Art des Einbruchs, berichtet Peter Farmer von der Landespolizeidirektion Steiermark: Die Täter machten sich ausschließlich an landwirtschaftlichen Nebengebäuden zu schaffen und raubten daraus Bohrmaschinen, Motorsägen, Rasenmäher, Kompressoren und Werkzeug. Zugeschlagen haben sie bisher in den Bezirken Graz-Umgebung, Leibnitz und Südoststeiermark, doch auch Einbrüche in Niederösterreich und im Burgenland dürften auf ihr Konto gehen.

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Farmer vermutet sogar eine international agierende Gruppe: DNA-Spuren, die an den Tatorten gefunden wurden, ergaben Treffer allerdings in Spanien. Aus diesem Grund geht man zumindest von vier Tätern aus, rumänischen Staatsbürgern, doch die Bande könnte auch größer sein, betont Farmer. Von einem Verdächtigen veröffentlichte die Polizei auch ein Fahndungsfoto.

Allein in der Steiermark sollen 80 bis 85 Einbrüche auf das Konto dieser Männer gehen, der Sachschaden wird mit mindestens 100.000 Euro beziffert.

Die Vorgangsweise gleicht sich in allen Fällen: Die Täter kamen immer nachts, der Fluchtwagen wurde weit entfernt geparkt. Sie brachen bisher nie in Häuser ein, sondern bloß in unbewohnte Nebengebäude von Landwirtschaften. Verkauft worden sein dürfte die Beute im Heimatland der Verdächtigen. Wo sich die Männer derzeit befinden, ist unklar.