Chronik/Österreich

Sauberere Luft in Tirol dank Pandemie, Luft-100er und Fahrverboten

Die Luftqualität in Tirol hat sich verbessert. Dies zeigt der aktuelle "Jahresbericht Luftgüte 2021" der Abteilung Waldschutz im Amt der Landesregierung. So hat es in Tirol im Vorjahr erstmals keine Überschreitungen bei den Grenzwerten für Luftschadstoffe gegeben, seit es die gesetzlich vorgeschriebenen Limits gibt. Zurückzuführen sei dies laut Medienberichten auf den pandemiebedingten Rückgang des Pkw-Verkehrs, den Luft-100er, sauberere Motoren und Lkw-Fahrverbote.

Laut Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) liegt der zulässige Jahresgrenzwert für das hauptsächlich vom Verkehr verursachte Stickstoffdioxid (NO2) bei 30 Mikrogramm pro Kubikmeter, plus einer Toleranz von fünf Mikrogramm pro Kubikmeter. 2019 war dieser Wert noch an sieben der insgesamt 16 Messstellen überschritten worden. 2020 lag nur noch der Wert an der Messstelle Vomp (Bezirk Innsbruck-Land) im Bereich einer Raststätte an der Inntalautobahn (A12) darüber, wie die "Tiroler Tageszeitung" (Dienstagsausgabe) aufschlüsselte. Seit 1998 wird dort die Luftqualität gemessen.

Der Leiter des Fachbereichs Luftgüte des Landes, Andreas Krismer, führte gegenüber der TT den pandemiebedingten Rückgang des Pkw-Verkehrs, wie auch verbesserte Fahrzeug-Emissionsstandards als Gründe für den Rückgang ins Treffen. Auch die vom Land verordneten Maßnahmen beim Schwerverkehr (wie etwa Nacht-, Euroklassen-, und sektorale Fahrverbote) und der permanente Luft-100er auf Teilen der Autobahn hätten einen Beitrag zur positiven Entwicklung geleistet.

Felipe will Kostenwahrheit

Die zuständige Verkehrslandesrätin LHStv. Ingrid Felipe (Grünen) führte den Rückgang gegenüber dem ORF Tirol ebenfalls auf bestehende Verkehrsbeschränkungen zurück. Trotz der erstmals eingehaltenen Luftschadstoff-Grenzwerte müssten laut Felipe ebenjene Maßnahmen jedenfalls aufrecht bleiben, um eine dauerhafte Verbesserung zu erreichen. Außerdem lösten "lufthygienische Maßnahmen" übrige Belastungen wie Stau und Lärm nicht, pochte Felipe erneut auf Kostenwahrheit - es brauche "endlich auch langfristige und tiefgreifende Maßnahmen".