Chronik/Österreich

Rettungsflieger schmieden Bündnis gegen Knaus

Am Freitag hat die Behörde ein Strafverfahren gegen Heli Tirol eingeleitet. Das Unternehmen von Roy Knaus habe einen nicht genehmigten Flugplatz in Mayrhofen errichtet. Dass dessen Medicopter Martin 7 auch am Wochenende Einsätze im Zillertal geflogen hat, lässt die Mitbewerber schäumen. „Wenn das so weiter geht, werden wir den Vertrag mit dem Land kündigen“, warnt Rudi Schider jr. vom Schider Helicopter Service erneut.

2012 hat das Land eine Vereinbarung mit allen Flugrettungsbetreibern geschlossen. Einsätze bei medizinischen Notfällen sind seither für Patienten kostenlos – Freizeitunfälle ausgenommen. „Wenn einer wie ein Geier über Skigebiete fliegt, ist das aber nicht die Grundlage für die Weiterführung der Vereinbarung“, sagt Reinhard Kraxner, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung. Beide Anbieter werfen Knaus vor, seinen Hubschrauber zwar nicht mehr in Mayrhofen stationiert zu haben, aber ihn ständig in der Nähe des Zillertals zu halten, bis er für einen Einsatz disponiert wird. Mit einem Patienten an Bord dürfe man dann überall landen.

Gibt es keine Lösung in dem Streit, wird das Land wohl nicht mehr um eine Ausschreibung der Flugrettung herumkommen. Für Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) ist das noch kein Thema, wie er auf Anfrage erklärt: „Die Vereinbarung mit den Flugrettungsbetreibern ist nach wie vor aufrecht und es liegt bis heute keine Kündigung vor.“ Der ÖAMTC will diese aber bis spätestens Ende Jänner einreichen, wenn das Land Knaus nicht in den Griff bekommt.

Bietergemeinschaft

Die Konkurrenten von Knaus fürchten die Ausschreibung aber nicht. „Dann machen wir mit dem ÖAMTC eine Bieter-Gemeinschaft“, erklärt Schider. Für Kraxner ist das eine Option. „So eine Gemeinschaft könnte sehr groß werden.“ Bis auf einen wären wohl alle dabei, meint er.

Aber auch Knaus scheut die Eskalation nicht. „Wir können Tirol flächendeckend anbieten.“ Der Chef von Heli Tirol hat nun Standort-Genehmigungen für Mayrhofen und noch zwei Stützpunkte beantragt. Zwei weitere sollen folgen.