Post soll gesunde Mitarbeiter in die Frühpension drängen
Von Christian Willim
„Das gibt es nicht“, sagt Post-Sprecher Michael Homola. Und meint damit eine von der Gewerkschaft beschriebene Praxis, wonach gesunden Mitarbeitern in Tirol zuletzt nahegelegt wurde, Anträge auf „krankheitsbedingten Ruhestand“ zu stellen. Laut einem Bericht der Tiroler Tageszeitung in ihrer Dienstagsausgabe werden den Bediensteten Abschlagszahlungen in der Höhe von bis zu 30.000 Euro geboten.„Wenn es einen Chef geben sollte, der solche Angebote macht, dann kann er sich auf einen Anruf aus Wien freuen“, weist Homola auch diesen Vorwurf zurück. „Das wäre ja Anstiftung zum Betrug.“
Nicht nur in Tirol
Laut Raimund Taschner vom Zentralausschuss der Postgewerkschaft ist das keine auf Westösterreich beschränkte Vorgangsweise. „Wir haben das aus mehreren Bundesländern vernommen, etwa aus Niederösterreich, Kärnten und der Steiermark. Wir vermuten, dass das österreichweit so gehandhabt wird.“
Betroffen seien Mitarbeiter der Jahrgänge 54/55. Sie können laut Kirchmair gemäß einer Betriebsvereinbarung in Pension gehen, wenn sie etwa durch Filialschließungen ihren Arbeitsplatz verlieren. „Bis zum Erreichen der staatlichen Pension muss die Post aber 62 Prozent des Gehalts weiter bezahlen. Und genau das will man sich jetzt sparen.“ Die angeblichen Abschlagszahlungen könne die Post da leicht verschmerzen. Wer nämlich krankheitsbedingt in Frühpension geht, bekommt sein Geld vom Staat.