Chronik/Österreich

Polizei-Gewerkschafter drohte nach Alko-Unfall seinen Kollegen

Eine hochnotpeinliche Affäre kommt einen Personalvertreter der Wiener Polizei ziemlich teuer zu stehen. Der Christ-Gewerkschafter hatte im alkoholisierten Zustand nicht nur ein Auto gerammt und dann Fahrerflucht begangen. Er hat danach auch noch versucht, die einschreitenden Kollegen so unter Druck zu setzen, dass sie ihn ungeschoren lassen. Die Beamten ließen sich jedoch zu keinem Amtsmissbrauch hinreißen. Nach seiner Verurteilung zu 5000 Euro und fünf Monaten bedingter Haft sowie mehrerer Verwaltungsstrafen donnerte ihm nun die Disziplinarkommission des Innenministeriums weitere 4000 Euro Strafe auf.

Wie ein Kollege des Beamten erklärt, bereue der Personalvertreter die Aktion zutiefst: "Es tut ihm unendlich leid und er hat auch seine gerechte Strafe bekommen."

Der Mann hatte mit einem Freund am Beifahrersitz an der Landesgrenze zwischen Wien und Niederösterreich ein neben ihm fahrendes Auto gerammt und war anschließend weitergefahren. Das Unfallopfer nahm die Verfolgung auf und rief die Polizei. Daraufhin versuchte der Gewerkschafter den Mann mit 10.000 Euro zu bestechen, damit er ihn fahren lasse. Dieser spielte jedoch nicht mit.

Als die Streife eintraf, fiel den Beamten sofort die Alkoholisierung des Verdächtigen auf. Nachdem sich der Mann weigerte, sich auszuweisen, wurde eine vorläufige Festnahme ausgesprochen. Erst danach zückte der Polizist seinen Dienstausweis. Den Alkotest brach er nach einer ersten Messung von fast zwei Promille ab.

Drohungen

Er machte auf die Beamten Druck, ihn gehen zu lassen. "Eure Karriere bei der Polizei könnt ihr vergessen. Die Amtshandlung wird euch beruflich ruinieren", herrschte er die Uniformierten an. Er wollte die Polizisten sogar überreden, für ihn ins Röhrchen zu blasen. Später sollte die inzwischen eingetroffene Ehefrau des Beifahrers den Alkotest für ihn machen. Auch Aussagen wie, "das ist doch kein Amtsmissbrauch, wenn ihr einem Kollegen helft", sollen gefallen sein.

Mit der Verurteilung und Strafen in der Höhe von fast 10.000 Euro ist der Fall nun abgeschlossen. Der Beamte versieht wieder normal seinen Dienst bei der Polizei.