Chronik/Österreich

Nun fix: Rettungsgasse bleibt

Im Bereich der Ostautobahn (A4) zwischen Schwechat und Simmeringer Haide wird der Pannenstreifen ab Sommer bei Staubildung freigegeben. Dafür bleibt die Rettungsgasse erhalten. Das bestätigte ein Sprecher von Verkehrsminister Norbert Hofer dem KURIER. Im Dezember hatte der Verkehrsminister noch laut über ein Aus für die umstrittene Rettungsgasse nachgedacht, das ist nun aber kein Thema mehr.

Die Asfinag beginnt bereits demnächst mit den Umbauarbeiten auf der A4. So müssen alle Markierungen neu aufgetragen werden, da der Pannenstreifen zu eng ist. Außerdem werden Videoanlagen und ein Leitsystem montiert. Bei diesem Stück handle es sich um einen „Hotspot“, was die Staubildung anbelangt, wie offiziell betont wird, das solle sich nun ändern. Gleichzeitig wird vom Verkehrsministerium eine Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO) in Begutachtung geschickt. "Künftig wird es so sein, das weitere Strecken auf dem Verordnungsweg freigegeben werden", berichtet der Hofer-Sprecher. Eine Ausweitung auf weitere Strecken geht dann auf kürzerem Wege.

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"Damit wird einerseits die Kapazität verbessert, auf der anderen Seite opfert man den für die Sicherheit sehr wichtigen Pannenstreifen. Daher kann das nur dann stattfinden, wenn aufgrund der hohen Verkehrsdichte ein niedrigeres Tempo gefahren wird. Ein begleitendes Tempolimit wird unvermeidbar sein", sagt ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer. Er sieht vor allem eine Beschleunigung des Flughafen-Transfers für die EU-Präsidentschaft Österreichs.

Laut Asfinag werden 30 neue Kameras montiert, um den Verkehr zu beobachten. Auch zwei Pannenbuchten werden markiert und mit Betonleitwänden abgesichert. In den vorhandenen Überkopfanzeigen sind zwei neue sogenannte „Wechselverkehrszeichen“ zu integrieren und am rechten Fahrbahnrand werden auch 5 Fahrstreifen-Anzeigen gebaut - um eben auf Befahrbarkeit oder Sperre Pannenstreifen hinzuweisen, betonte ein Sprecher gegenüber dem KURIER.

Die Rettungsgasse muss damit allerdings erhalten bleiben, weil nun der Pannenstreifen zeitweise als Fahrstreifen benutzt wird. "Ich bin nicht überzeugt davon, und sie ist in der Welt nicht weit verbreitet", hatte Hofer im Dezember in einem KURIER-Interview über die Rettungsgasse gesagt - und damit eine Diskussion über die umstrittene Idee der damaligen Verkehrsministerin Doris Bures gestartet. Doch die Rettungsgasse ist mit der nunmehrigen StVO-Novelle einzementiert. Platz für Pannenstreifenbefahrung und Rettungsgassen-Aus gibt es nicht.