Chronik/Österreich

Noch 165.000 schwarze Taferl auf heimischen Straßen

An sich sind sie seit 1. Jänner 1990 passé – die schwarzen Kennzeichen, im Volksjargon auch "schwarze Taferl" genannt. Genau 30 Jahre nach der Umstellung sind noch immer mehr als 165.000 der alten Kennzeichen auf den österreichischen Straßen unterwegs.

In Relation zu allen zugelassenen Fahrzeugen entspricht das immerhin noch rund zwei Prozent. "Es gibt keine Verpflichtung zum Austausch der alten Nummerntafeln, jedoch wurden und werden bei jeder Neuanmeldung automatisch die neuen Kennzeichen ausgegeben. Die weißen Taferl haben den Vorteil, dass sie eine stärkere Rückstrahlkraft und bessere Lesbarkeit besitzen und damit das Unfallrisiko reduzieren", sagt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.

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Im Vorfeld war die Umstellung auf die neuen Kennzeichen von hitzigen Debatten begleitet. Die Frage, ob die schwarzen Nummerntafeln mit weißer Schrift von weißen mit schwarzer Schrift ersetzt werden sollten, beschäftigte nicht nur die österreichische Bevölkerung, sondern auch die Politik. An der Spitze der Gegner tat sich damals der Künstler Friedrich Hundertwasser hervor, der vor dem Verlust der nationalen und regionalen Identität warnte.
 

Niederösterreich an der Spitze

Auch wenn die hohe Zahl der schwarzen Taferl überrascht, ist sie in den vergangenen Jahren doch stark rückläufig. Vor fünf Jahren waren es noch knapp 220.000, die vom Neusiedlersee bis zum Bodensee mit einem Retro-Kennzeichen ausgestattet waren. Gleichgeblieben sind indes die Bundesländer, die die meisten aufweisen. So liegt nach wie vor Niederösterreich (49.287) an der Spitze vor Oberösterreich (33.161) und der Steiermark (30.178). Auf Bezirksebene sind in der seit Jänner 2013 neu geschaffenen BH Südoststeiermark 5.268, in Mistelbach 4.860 und in Amstetten 4.122 schwarze Taferl registriert. In Wien sind noch 9.674 Kfz mit schwarzen Kennzeichen ausgestattet. In Kärnten (11.910) und in den westlichen Bundesländern Tirol (9.433), Salzburg (6.883) und Vorarlberg (5.355) sind es deutlich weniger als in den drei Top-Bundesländern.

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