McDonald's-Filialen werden Außenstellen der US-Botschaft
Von Bernhard Ichner
US-Amerikaner, die zukünftig während ihres Österreich-Aufenthalts ihren Reisepass verlieren oder in irgendeine andere Notlage geraten, in der sie die Hilfe ihrer Botschaft brauchen, haben ab 15. Mai eine neue Anlaufstelle. Und zwar das jeweils nächstgelegene McDonald's-Restaurant.
Die 194 heimischen Filialen der Fastfood-Kette servieren dann nicht nur Big Mac und Pommes - sondern agieren in gewisser Weise als Außenstellen der Botschaft. Das Restaurantpersonal wird verpflichtet, für Hilfe suchende Amerikaner - seien es nun Touristen oder Menschen, die in Österreich arbeiten - über eine 24-Stunden-Hotline den Kontakt zu ihrer Auslandsvertretung herzustellen.
Darauf einigten sich der von US-Präsident Donald Trump entsandte US-Botschafter Trevor D. Traina und Isabelle Kuster, Managing Director von McDonald's Österreich (siehe Bild unten).
McDonald's stellt keine Notpässe aus
"Die Bitte wurde vom US-Konsulat an uns herangetragen", bestätigt McDonald's-Sprecher Wilhelm Baldia. "Zum einen aufgrund der großen Bekanntheit der Marke bei US-Amerikanern. Und zum anderen, weil es in Österreich verhältnismäßig viele Niederlassungen gibt."
Kompetenzen des Konsulats übernehme man freilich nicht, betont Baldia. Sprich: Das Ausstellen von Notpässen und ähnliche Dienstleistungen gehören auch weiterhin nicht zum Angebot von McDonald's. Und US-amerikanisches Hoheitsgebiet werden die Restaurants in Folge des Agreements ebenfalls nicht.
Natürlich helfe man auch allen anderen Staatsbürgern in Notlagen - indem man etwa einen Anruf bei der Polizei ermögliche, betont Baldia. Und nein - auf Hilfe suchende Amerikaner warte kein Gratis-Big-Mac.