Chronik/Österreich

Inoffizielles GTI-Treffen: 20.000 PS-Freunde erwartet

„Was für einige aussieht, wie ein Haufen Verrückter, ist für uns ausgelebte Leidenschaft mit Freunden.“ Kevin, Matthias, Denis und Max aus dem bayerischen Regensburg sind an den Wörthersee gekommen, um am inoffiziellen GTI-Treffen teilzunehmen.

Die verschärften Maßnahmen der Behörden verstehen die Vier, keiner fühlt sich durch die Maske gestört. „In Deutschland haben wir ja schärfere Regeln, die auch genauer kontrolliert werden,“ meint Denis. Hier sei alles ein wenig „geschmeidiger“. Und diese Lockerheit suchen die vier Deutschen bei dem inoffiziellen Treffen.

Argusaugen auf Hotspots

Dieses droht allerdings aus dem Ruder zu laufen. Denn bereits an den ersten beiden Tagen sind die Hotspots rund um den Faaker- und Wörthersee gut besucht. „Es sind schon sehr viele. Eine genaue Zahl lässt sich von unserer Seite, nicht festlegen. Das ist aber auch nicht unsere Aufgabe,“ sagt Polizeisprecher Mario Nemetz.

Verstöße werde und wird die Polizei weiterhin rigoros ahnden. Man habe die Hotspots – vornehmlich große Parkplätze und Tankstellen in der Region – im Auge: „Und wir fahren von einem Einsatz zum anderen. Wo wir gerade nicht sind, nützen das die Leute natürlich aus“, sagt Nemetz.

Was passiert, wenn keine Polizei vor Ort ist, zeigt ein KURIER-Lokalaugenschein in Selpritsch. Beschleunigungsduelle sind ebenso zu sehen, wie Gummi gebende Fahrzeuge und Menschen, die sich johlend um Autos mit knallenden Auspuffrohren drängen. An die Maskenpflicht hält sich schätzungsweise nur jeder Zweite.

Besuchersturm erwartet

Die Zahlen der Touristiker und Hoteliers rund um die beiden Seen prognostizieren einen regelrechten Besucheransturm. „Aufgrund dessen, dass es das einzige Zusammentreffen heuer ist, gehen wir von dem bisher größten inoffiziellen Treffen aus, dass es je gab,“ erklärt Georg Overs, Tourimusleiter der Region Villach. Overs habe schon mehrere Schätzungen gehört, die von bis zu 20.000 Besuchern ausgehen.

Besucher, die oft einen langen Weg hinter sich bringen , um „Gummi, Gummi“ zu geben. Eduadro Hernandez ist sogar extra aus Teneriffa angereist. „Ich mach das jetzt schon zum achten Mal.“ Die Fahrt von Valencia mit dem Auto dauerte 20 Stunden. „Zu viert ist das alles andere als angenehm, doch die Reise ist es wert.“

Konsequenzen gefordert

Die Maske störe ihn untertags ein wenig, jedoch findet er sie am Abend sogar richtig angenehm. „Bei euch wirds so schnell kalt, wenn die Sonne weg ist,“ meint der sonnenverwöhnte Spanier.

Konsequenzen, was Fehlverhalten im Straßenverkehr angeht, fordert am Freitag Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP).Seiner Meinung soll auch schon bei absichtlich verursachten Fehlzündungen das Kennzeichen abgenommen werden und es soll schärfere Regeln für Führerscheinabnahmen geben. Raser seien „auf unseren Straßen nicht willkommen“.

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