Chronik/Österreich

Chaos durch Hochwasser und Schneemassen

Schneechaos in Oberösterreich und Hochwasseralarm im Burgenland und der südlichen Steiermark: Nach dem Neuschnee am Wochenende sind Feuerwehr und Bundesheer im Dauereinsatz.

Die winterlichen Straßenverhältnisse sorgten für Verkehrschaos im oberösterreichischen Frühverkehr gesorgt. Im Großraum Linz, Steyr, Kirchdorf, im Innviertel und im Seengebiet ging kaum etwas weiter. Es kam zu Staus und zahlreichen Blechschäden.

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Im Innviertel hat der Sturz eines Mofalenkers auf der schneebedeckten Mauerkirchner Landesstraße (B142) in Uttendorf (Bezirk Braunau) Dienstag früh einen weiteren Unfall ausgelöst. Eine nachkommende Autofahrerin wich aus und krachte dabei in den Gegenverkehr. Zwei Wagen wurden von der Fahrbahn geschleudert, vier Personen leicht verletzt.

Südburgenland kämpft mit Wassermassen

Im Südburgenland hatten am Dienstag zahlreiche Feuerwehrleute mit Hochwasser zu kämpfen. Besonders stark betroffen war Güssing: Straßen wurden gesperrt, Unterstützung vom Bundesheer musste angefordert werden. Im Zuge einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in Eisenstadt meinte der Landes-Hydrografie-Experte Karl Maracek, dass er denke, "dass das Schlimmste im Moment vorbei ist".

Grund für das Hochwasser ist laut dem Experten die Mischung von Plusgraden und dem Niederschlag im Landessüden (betroffen waren die Bezirke Oberwart, Güssing und Jennersdorf, Anm.). "Der Ursprung liegt in der vergangenen Woche." Laut einer Messung seien 60 Liter Wasser pro Quadratmeter Schnee gebunden. Der höchste Niederschlagswert lag am frühen Nachmittag bei 36,2 Millimeter am Hirschenstein.

"Hoffen auf ein Abklingen heute oder morgen"

Ein Hochwasserende wurde nur vorsichtig mit "wir hoffen auf ein Abklingen heute oder morgen" prognostiziert. Laut Telefonaten mit Personen vor Ort wisse man, dass die Schneedecke mancherorts noch etwa 20 Zentimeter hoch sei und "voll ist wie ein Schwamm". Deshalb sei damit zu rechnen, dass diese Schneedecke noch Wasser abgibt, so Maracek.

Im Kampf gegen die Wassermassen waren zahlreiche Freiwillige Feuerwehren im Einsatz. In Güssing wurden die Florianijünger bereits um 5.00 Uhr alarmiert. "Ein Keller stand circa einen Meter unter Wasser, danach ging es mit den Alarmierungen Schlag auf Schlag", berichtete Stadtfeuerwehrkommandant Thomas Jandrasits. Er war bis Mittag mit 25 Kameraden unterwegs, "jetzt am Nachmittag sind etwa zehn Personen dazugekommen".

Bundesheer und Feuerwehr im Einsatz

Unterstützt werden die Feuerwehrleute auch durch das Bundesheer. "Wir haben in etwa 50 Leute angefordert, 30 davon werden weitere Säcke füllen, der Rest wird für den Transport und das Auflegen zuständig sein", erklärte Bezirkshauptmann Johann Grandits am Vormittag im Gespräch mit der APA. Laut Stadtfeuerwehr ist die Verstärkung am Nachmittag eingetroffen.

"Auf dem Plan steht nun, beim Altenwohn- und Pflegeheim einen Sandsackwall zu bauen", sagte Jandrasits. Die Lage habe sich mittlerweile in Güssing etwas entspannt. "Der Pegel der Strem steigt nach wie vor, aber nicht mehr in dem rasanten Tempo wie am Vormittag."

Für die Mitarbeiter der Stadtfeuerwehr Güssing werde der Einsatz vermutlich noch "bis in die Nachtstunden" dauern. An einen "Schichtwechsel" denke man allerdings noch nicht, sagte Jandrasits. Man habe noch genügend Kraft. Außerdem haben sich auch Personen aus der Zivilbevölkerung gemeldet und greifen den Einsatzkräften unter die Arme.