Chronik/Österreich

Hochwasser hätte Wien 25 Meter hoch geflutet

Das Hochwasser der vergangenen Wochen war ein Jahrhundertereignis. Das ergab eine Untersuchung von vier Hydrologen der TU Wien unter der Leitung von Universitätsprofessor Günter Blöschl. Mit dem Hochwasser (das insgesamt zehn Milliarden Kubikmeter umfasste) könnte man demnach 20-mal den Neusiedler See füllen – oder die Bundeshauptstadt stolze 25 Meter unter Wasser setzen.

Dabei hätte es noch viel schlimmer kommen können. Da ein beträchtlicher Teil des Niederschlags in den Alpen als Schnee fiel, wurde nicht das gesamte Wasser sofort in die Flüsse geleitet.

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Verschärfend war hingegen, dass zwei Niederschlagsblöcke unmittelbar hintereinander kamen und teilweise sogar zu einer Welle zusammenschmolzen. Mancherorts wurden deshalb höhere Pegelstände verzeichnet als 2002. Warum es innerhalb von elf Jahren zwei solche „Jahrhundertereignisse“ gab, erklärt Blöschl so: „Es gibt Phasen mit wenigen Hochwassern und welche mit mehr. Die Chancen auf ein weiteres sind deshalb sehr hoch.“

Inzwischen werden auch die Schäden immer deutlicher. Allein die ÖBB berichten von einem zusätzlichen finanziellen Aufwand durch das Hochwasser. Auch die Touristiker befürchten einen Nächtigungseinbruch um 20 Prozent allein im Juni.

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