Heuer bereits 58 Motorradfahrer tödlich verunglückt
Die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Motorradfahrerinnen bzw. -fahrer bewegt sich laut Verkehrsclub ÖAMTC in diesem Jahr bereits auf einem hohen Niveau. Im Zeitraum von 1. Jänner bis 27. August sind auf Österreichs Straßen 58 Biker ums Leben gekommen, das entspricht 22 Prozent aller Verkehrstoten. Allein im Sommer gab es 45 getötete Zweiradfahrerinnen bzw. -fahrer zu beklagen: Acht von zehn Motorradunfällen mit tödlichem Ausgang passierten heuer seit Anfang Juni.
"Ein Drittel aller Motorradfahrerinnen und -fahrer, die im heurigen Jahr tödlich verunglückt sind, waren zwischen 45 und 54 Jahre alt, mehr als ein Viertel 55 bis 64 Jahre", erläuterte ÖAMTC-Verkehrsexperte David Nosé. Fast alle tödlichen Motorradunfälle (rund 95 Prozent) ereigneten sich laut vom ÖAMTC bearbeiteten Zahlen aus dem Innenministerium im Freiland.
Meisten Unfälle wurden durch Fahrfehler ausgelöst
Knapp drei Viertel aller tödlichen Motorradunfälle im bisherigen Jahr waren Alleinunfälle oder Frontalkollisionen, die meist durch Fahrfehler der Biker selbst ausgelöst wurden. Mehr als 77 Prozent der tödlichen Unfälle waren laut Einschätzung der Exekutive auf Selbstverschulden der Motorradlenkerinnen bzw. -lenker zurückzuführen. "Häufige Ursachen sind riskante Überholmanöver, oft an Stellen mit unzureichenden Sichtweiten, aber auch zu schnelles Fahren in Rechtskurven, wo Motorradfahrende am Ende in den Gegenverkehr geraten", erklärte Nosé. "Auch unvorhersehbare Mängel im Straßenzustand - etwa Verschmutzungen durch Kies oder Schmiermittel - können dabei zu unvermeidbaren und vor allem unkontrollierbaren Stürzen führen."
Problematisch ist, dass viele Biker ihr Motorrad nur unregelmäßig nutzen, was zu Selbstüberschätzung sowie mangelnder Fahrzeugbeherrschung in Grenzsituationen führen kann. "Das Motorrad ist das Verkehrsmittel mit dem höchsten Risiko, tödlich zu verunglücken", so der ÖAMTC-Verkehrsexperte. Viele Unfälle könnten durch defensive Fahrweise, gute Fahrzeugbeherrschung und entsprechendes Gefahrenbewusstsein vermieden oder zumindest die Unfallschwere deutlich gemildert werden, so Nosé.