Chronik/Österreich

Hausfrauenkartell im Visier der Justiz

Es ist nicht ganz klar, ob es sich dabei eigentlich um einen Gag der britischen Komikertruppe Monty Pyton handelt oder nur um eine Laune von einheimischen Spaßbürgern. Laut Innenministerium wurde am 4. April 1995 die Satzung für die Partei „Hausfrauenkartell" offiziell hinterlegt. Die „Partei“ erhielt die Ordnungsnummer 483 von insgesamt 1057 angemeldeten Parteien. Doch viel mehr Spuren hat die Partei, die mit vollem Wortlaut „HAUSFRAUENKARTELL, Interessenvertretung für Personen, die hauptberuflich einen Haushalt führen“ heißt, nicht hinterlassen - nicht einmal im Internet. Offenbar haben die Proponenten aufgrund der häuslichen Tätigkeiten ihre Parteiarbeit völlig schleifen lassen. Über das Parteiprogramm ist öffentlich rein gar nichts bekannt.

Denn: Am 4. November 2016, also mehr als 21 Jahre nach der Eintragung des Hausfrauenkartells ins Vereinsregister, hat das Bezirksgerichts Wien-Josefstadt die gerichtliche Auflösung des Vereins unter der Aktenzahl 028 27 P 122/16v angeordnet. „Da der Aufenthalt des 'Hausfrauenkartell' unbekannt ist, wird Rechtsanwalt Dr. Christian Lang zum Abwesenheitskurator bestellt, der diese Person auf ihre Gefahr und Kosten vertreten wird, bis sie selbst auftritt oder eine bevollmächtigte Person namhaft macht“, heißt es im Edikt des Gerichts. Offenbar sind die Partei-Granden untergetaucht.