Chronik/Österreich

Haft für illuminierte Verfolgungsjagd

Weil er sich betrunken und ohne Führerschein eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert und eine Straßensperre durchbrochen hatte, ist am Dienstag am Landesgericht Klagenfurt ein 53-jähriger Deutscher verurteilt worden.

Mehrere Minuten lang zählte Richter Dietmar Wassertheurer zu Prozessbeginn die Taten auf, durch die der 53-Jährige mit dem Gesetz in Konflikt gekommen war. Brandstiftung, Körperverletzungen, Raub, Diebstähle und immer wieder Fahren ohne Führerschein. Den hat der Mann nämlich nie gemacht. „Und offensichtlich alles in Verbindung mit Alkohol“, bemerkte der Richter. „Ich habe die Schnauze voll. Ich weiß, dass jetzt etwas passieren muss“, sagte Deutsche.

20 Kilometer Flucht

So leicht wollte es der Richter dem Angeklagten aber nicht machen. „Sie rechtfertigen sich damit, dass Sie in Panik waren, als Sie die Polizei gesehen haben. Sie sind mehr als 20 Kilometer weit gefahren“, merkte er an.

„Mir ist klar geworden, was hier passieren hätte können“, antwortete der Angeklagte. Die Staatsanwältin verwies auf einen weiteren Vorfall. Ein als Zeuge geladener Polizist beschrieb die Situation an der Straßensperre im Gailtal. Demnach sei der Angeklagte mit weniger als 50 km/h auf die Sperre zugefahren, habe keine Anstalten gemacht, stehen zu bleiben, weshalb der Polizist mit einem Schritt zur Seite ausweichen musste. Der 53-Jährige fuhr dann gegen ein Polizeiauto und ein Motorrad und setzte seine Fahrt fort, ehe er sein Fahrzeug so beschädigte, dass er stehen bleiben musste.

Der Mann fasste 15 Monate Haft, davon zehn Monate bedingt, aus. Das Urteil ist bereits rechtskräftig. „Wie kommen sieben Polizisten dazu, dass jemand trinkt und sich dann nicht unter Kontrolle hat?“, fragte Richter Wassertheurer in seiner Urteilsbegründung.

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