Gams „Miriam“ gesellte sich zu den Böcken am Kapuzinerberg
Der Pulk an Menschen war „Miriam“ dann doch nicht geheuer. Sie ignorierte das im Beisein des Bürgermeisters und zahlreicher Journalisten geöffnete Gatter und blieb vorerst im Gehege. Immerhin war sie aber nicht fotoscheu, schließlich war sie der Star des Tages: Die zweijährige Gams wurde am Dienstag auf dem Kapuzinerberg in der Stadt Salzburg ausgewildert.
Die Geiß stammt aus einem Zoo im deutschen Karlsruhe und soll für frisches Blut in der kleinen Gamspopulation am Stadtberg sorgen. Und vielleicht schon kommendes Jahr für Nachwuchs, denn „Miriam“ ist zur Brunftzeit im November wohl schon alt genug für Avancen eines Bockes.
Ein gutes Dutzend Gämsen lebt mitten in der Stadt. Geplant war das so nicht, doch als sich 1948 ein Bock dorthin verstiegen hatte, besorgte ihm die Stadt eine Gefährtin, der Rest ist Teil der tierischen Stadtgeschichte. Um die Population genetisch aufzufrischen, kommt „Miriam“ ins Spiel: Sie wurde im Vorjahr in den Salzburger Zoo gebracht, wo sie von Tierärztin Miriam Wieser, der späteren Namenspatin, betreut wurde.
Vergangenen Donnerstag wurde die Geiß zum Eingewöhnen in ein provisorisches Gehege auf den Kapuzinerberg gebracht, das sie am Dienstag aber dem Medienrummel zum Trotz partout nicht verlassen wollte.
Drei Salzburger Stadtjäger kümmern sich liebevoll um die Wildtiere: Sie versorgen sie mehrmals wöchentlich mit Heu und Laub, im Winter gibt es zusätzlich noch eine Getreidemischung zur Fütterung. Gämsen können bis zu 20 Jahre alt werden.