Chronik/Österreich

Fassungslose Trauer: Kind (2) kletterte aus Gitterbett und erfror

Das Unglück passierte in der Nacht vor dem Heiligen Abend in Vorderweißenbach, einer kleinen Gemeinde im Mühlviertel (OÖ). Ein zweijähriges Kind verließ bei minus zehn Grad alleine das Haus und erfor bei der Suche nach seinen Eltern.

Die waren in der Nacht auf den 24. Dezember bei Nachbarn zu Besuch, das mitgenommene Babyfon blieb stumm.

Erst gegen 5 Uhr früh bemerkten die Eltern, dass ihr Sohn nicht in seinem Gitterbett lag. Gefunden wurde es in der Nähe der freistehenden Garage des Nachbarhauses, Wiederbelebungsversuche kamen zu spät (der KURIER hat berichtet).

Zwei Tage später herrscht in der Gemeinde Fassungslosigkeit, Trauer und Verzweiflung. Vor allem bei den Eltern, die von einem Kriseninterventionsteams des Roten Kreuz betreut werden, wie die Kronen Zeitung berichtet.

Kind dürfte aus Gitterbett geklettert sein

Denn bei deren Aufbruch zu den Nachbarn lag das Kind noch im Gitterbett, aus dem es später herausgeklettert sein muss, um dann auf der Suche nach seinen Eltern die Haustür zu öffnen. Bekleidet war der Zweijährige nur mit einem Pyjama, zu diesem Zeitpunkt zeigte das Thermometer in Vorderweißenbach rund zehn Grad minus an.

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Offen ist, warum das mitgenommene Babyfon nichts gemeldet hatte. Die schwer mitgenommenen Eltern machen sich jetzt massive Selbstvorwürfe, darauf vertraut zu haben und bei den Nachbarn auf Besuch gewesen zu sein. Auf sie kommt laut Staatsanwaltschaft Linz eine Anzeige wegen fahrlässiger Tötung zu.

Unterstützung für den Vater und die schwangere Mutter - sie erwartet laut Krone im März ihr zweites Kind - kommt aus dem Familien- und Freundeskreis. Auch die Gemeinde mit Bürgermeister Leopold Gartner steht ihnen bei.

"Ich hab versucht, sie zu trösten. Auch wenn das derzeit nicht wirklich möglich ist", wird der Ortschef in der Kronen Zeitung zitiert.