Chronik/Österreich

Fall Egisto Ott: Ermittlungen wegen Nowitschok-Weitergabe eingestellt

Das staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren gegen den früheren BVT-Beamten Egisto Ott rund um die vermutete Weitergabe der Formel für das Nervengift Nowitschok an den Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek ist bereits am 24. Juni eingestellt worden.

Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek bestätigte am Freitagabend der APA einen Bericht von "Fass ohne Boden".

Ott war vorgeworfen worden, den ehemaligen Diplomaten Johannes Peterlik dazu angestiftet zu haben, ein streng vertrauliches Dokument zu beschaffen. Dieses Verfahren wurde nach jahrelangen Ermittlungen der AG Fama mangels Beweisen an eingestellt. 

"Keine Staatsgeheimnisse"

"Fass ohne Boden" zitiert dazu aus dem Einstellungsschreiben: "Eine konkrete Anstiftungshandlung durch Egisto Ott konnte nicht nachgewiesen werden. Zudem enthalten die OPCW-Dokumente keine Staatsgeheimnisse."

Eine erste Anklage hat die Staatsanwaltschaft Wien hingegen bereits im August beim Landesgericht eingebracht. Konkret geht es um den Vorwurf des Amtsmissbrauchs. Ott wird zur Last gelegt, als Beamter des Innenministeriums im Auftrag des ebenfalls angeklagten ehemaligen FPÖ-Politikers Hans-Jörg Jenewein einen weiteren Beamten beauftragt zu haben, Informationen zu Teilnehmern eines Treffens europäischer Nachrichten- und Geheimdienste zu beschaffen. 

Einen Prozesstermin dazu gibt es allerdings noch nicht, hieß es zuletzt seitens des Landesgericht gegenüber der APA.