Chronik/Österreich

Fahndung nach Tibor Foco mit Schrift- und Sprechproben

Er ist einer der spektakulärsten Kriminalfälle Österreichs und beschäftigt seit 33 Jahren die Ermittler: Die Causa rund um den Mord an der Prostituierten Elfriede Hochgatterer in Linz sollte eigentlich 1989 mit der Verurteilung von Tibor Foco enden. Der mittlerweile 63-jährige ehemalige Rennfahrer und Bordellbesitzer soll Haupttäter gewesen sein.

Pannen bei den Ermittlungen führten allerdings später dazu, dass sein angeblicher Mittäter freigesprochen wurde. 1997 wurde schließlich auch das Verfahren gegen Foco wieder aufgenommen - zu diesem Zeitpunkt war er allerdings schon auf der Flucht. Bei einem Ausgang mit Justizwachebeamten im Jahr 1995 war es ihm gelungen, durch ein Fenster zu entkommen und schließlich mit einem Motorrad zu flüchten. Foco betonte stets, nicht für den Mord verantwortlich zu sein.

Neue Mittel zur Fahndung

Europol und das österreichische Bundeskriminalamt suchen seither nach Foco. Regelmäßig werden Fotos, die einen gealterten Foco zeigen, veröffentlicht. 2015 wurde erstmals eine Stimmaufzeichnung dem Fahndungsaufruf ergänzt. Nachdem diese Mittel nicht zur Festnahme oder brauchbaren Hinweisen führten, versuchen es die Ermittler nun zusätzlich mit einer Schriftprobe des Verdächtigen. Der Brief, den Foco nach seiner Flucht verfasst hat, ist nur in Auszügen zu sehen, um den kompletten Inhalt nicht der Öffentlichkeit preiszugeben.

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Trotz der Wiederaufnahme des Verfahrens stellte sich Foco nicht. Europol hat ihn auf die Liste der Most Wanted in Europa gesetzt und für Hinweise eine Belohnung von 20.000 Euro ausgelobt.