„Facelift“ in luftigen Höhen für die Figuren am Wiener Rathaus
Sein fortgeschrittenes Alter sieht man dem 1883 von Friedrich von Schmidt erbauten Wiener Rathaus nicht an. Das liegt auch daran, dass Teile der Fassade frisch restauriert sind. Aktuell läuft die sechste Phase der Generalsanierung des imposanten Baus. 17 Figuren und drei Reliefs werden dazu erneuert.
Der Hauptturm mit einer Gesamthöhe von 97,9 Metern wurde bereits im Frühjahr 2019 von einem Gerüst umhüllt und wird das wohl bis kommenden Herbst so bleiben. Im Zuge dieser Arbeit wurde der „Rathausmann“ auf der Turmspitze – ein geharnischter städtischer Söldner mit Banner – bereits auf „seine Fitness geprüft“. Laut Aussendung der zuständigen Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) befindet er sich in bestem Zustand – sowohl was seine Standfestigkeit, als auch was die Rüstung betrifft.
Insgesamt finden sich 76 verschiedene Figuren an der Fassade des Rathauses. Das Bau- und Gebäudemanagement der Stadt hält diese in Schuss. Restauratoren arbeiten derzeit in einer Höhe von rund 60 Metern und kümmern sich dort um die Figuren am Hauptturm. Die sind jeweils 2,80 Meter groß.
Fast zwei Tonnen schwer
Die zentrale Figur an der Frontseite des Hauptturmes ist jene der Vindobona, an ihrer Seite befinden sich zwei Bannerträger, flankiert von zwölf Wappenträgern der ehemaligen k. k. Kronländer. Zwei Figuren, die Allegorien der Stärke und der Gerechtigkeit, finden sich in der Sockelzone.
Auf Höhe des Halbstocks befinden sich drei Reliefdarstellungen von Regenten der Habsburger (Rudolf I., Franz Joseph I. und Rudolf IV.). Die vielen Figuren und deren abgesetzte Zierteile stellten und stellen bei der Sanierung der Turmfassade eine besondere Herausforderung dar.
Die Figuren bestehen aus Savonnières Kalkstein aus Lothringen (Frankreich). Die Figuren haben ein Gewicht von je ca. 1,6 bis 1,8 Tonnen – dementsprechend wichtig deren Instandhaltung, schon allein aus Sicherheitsgründen.