Chronik/Österreich

Extremschwimmer schaffte Bodenseequerung

Ein Nacht und einen ganzen Tag verbrachte Christof Wandratsch schwimmend im Wasser des Bodensees. Am Montag um 2.23 Uhr in Bodman-Ludwigshafen (Baden-Württemberg) gestartet, lagen 64 Kilometer bis nach Bregenz vor dem Bayern aus Haiming. Auf denen war immer wieder Frust der Begleiter des 46-Jährigen. Zu Mittag, als er Friedrichshafen passierte, hatte er bereits mehr als 35 Kilometer zurückgelegt.

Alle Inhalte anzeigen
„Aber das war einer der Tiefpunkte. Ich hatte mit starker Gegenströmung zu kämpfen“, erzählt der Extremschwimmer. Und selbst kurz vor dem Ende der Strecke war nicht klar, ob der Deutsche den Rekordversuch zu Ende bringen würde. „Drei Stunden lang habe ich das Ziel schon gesehen, bin aber nicht voran gekommen. Da hatte ich echt keinen Bock mehr. Aber meine Betreuer haben mich durchgepusht.“

Ohne Neoprenanzug

Zwei Mal war der Bayer schon an der Längsquerung des Bodensees gescheitert - einmal davon kurz vor dem Ziel. Auf das schützende Neopren, das ihn dabei vor der Kälte schützte, verzichtete der Langstreckenschwimmer. „Darum habe ich mit meinem Versuch gewartet, bis der Bodensee nicht nur untertags, sondern auch in der Nacht mindestens 20 Grad hatte.“

Alle Inhalte anzeigen

Am Montagabend, um 23 Uhr, stieg Wandratsch in Bregenz nach knapp 21 Stunden aus dem Wasser. Laut Veranstalter ist er damit der erste Mensch, der den Bodensee ohne Neoprenanzug und ohne Pause der Länge nach durchquert hat. „Ich bin heilfroh und happy, dass ich es geschafft habe. Der Bodensee war die härteste Herausforderung meiner Karriere“, sagt der Bayer, der unter anderem den Ärmelkanal durchschwommen und jahrelang den Rekord auf dieser Strecke gehalten hat.

Die Zähne ausgebissen

An der Bodenseequerung ohne Pause und Neopren sind schon mehrere Schwimmer gescheitert. Die Deutsche Kirsten Seidel hatte im August 2012 die 64 Kilometer von Bodman nach Bregenz zwar in 36 Stunden geschafft, hat sich zwischenzeitlich aber einige Minuten am Begleitboot festgehalten. Wandratsch startete nach einem Reglement, das vorsieht, dass der Schwimmer weder das Boot noch seine Begleiter berühren darf.

Bildergalerie: Gescheiterte Versuche

Alle Inhalte anzeigen

Auch der "Orca" musste aufgeben

Alle Inhalte anzeigen