Chronik/Österreich

Facultas verkauft Dombuchhandlungen: Die Filiale am Stephansplatz schließt Ende April

Die Wiener Innenstadt ist bald um eine Buchhandlung ärmer: Nach 70 Jahren wird die Dombuchhandlung am Stephansplatz mit Ende April geschlossen. Das wurde den sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Mittwoch dieser Woche mitgeteilt.

Die Facultas-Gruppe, die seit 2001 die Mehrheitsanteile der Dombuchhandlungen erworben hatte, stößt diese jetzt wieder ab. Die Filialen in der Favoritenstraße, in Mistelbach und im Sacre Cœur Pressbaum werden von der Buchhandlung Kral übernommen; nur für den – teuren – Standort Stephansplatz fand sich kein Interessent.

Facultas konzentriert sich wieder auf wissenschaftliche Bücher

Die aus ÖH-Betrieben an der Hauptuni und der WU hervorgegangene und immer noch vor allem an Universitäten präsente Facultas-Kette war nach der Übernahme der Dombuchhandlungen zu einem der fünf größten Player in Österreich aufgestiegen; jetzt möchte man sich anscheinend wieder auf das Kerngeschäft – wissenschaftliche Bücher – konzentrieren.

Sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind von der Schließung betroffen

„Für uns ist es natürlich ein Schock“, sagt Filialleiter Gerhard Bauer. Zu den üblichen Branchenproblemen wie dem Onlinehandel komme hinzu, dass das Interesse an religiöser Literatur – traditionell ein Schwerpunkt im Sortiment – schwinde.

„Wir hoffen, dass die erfahrenen Kolleg:innen rasch im Buchhandel eine neue Heimat finden“, sagt Facultas-Vorstand Robert Langenberger. Die Buchhandelsdichte rund um den Stephansplatz mache eine wirtschaftlich sinnvolle Fortführung jedoch unmöglich.