Chronik/Österreich

Cybercrime-Cops stellten Internet-Erpresser

Sieben Festnahmen, sieben Hausdurchsuchungen, weltweit 310 Cybercrime-Opfer, darunter fünf geschädigte Unternehmen in Österreich und Unmengen an beschlagnahmten elektronischem Beweismaterial. So präsentierte das Bundeskriminalamt (BK) am Dienstag die Bilanz einer am 15. und 16. Dezember durchgeführten internationalen Aktion gegen Internetbetrüger aus Bosnien.

An diesen Tagen verhafteten Polizei-Einheiten aus Österreich, Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Großbritannien, Australien, Japan, der Schweiz, den USA sowie Europol in Banja Luka (Bosnien) die sieben Drahtzieher des globalen Betrügernetzes. Teilgeständnisse liegen bereits vor.

Konzertierte Aktion

Die Jagd nach den Internet-Erpressern startete in Österreich. Seit Frühjahr 2015 erhielten in Wien, Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark zugelassene Online-Finanzdienstleister sowie Internet-Wettbüros erpresserische eMails. Darin drohten die Täter, die Netz-Seiten der Opfer lahmzulegen. Manfred Riegler, Leiter der Cybercrime-Ermittlungen im BK erklärt: "Mit enormer Rechnerkraft konnten die Männer die Online-Auftritte ihrer Opfer zum Absturz bringen. Im Fachjargon nennen wir das DDoS-Angriffe. Die IT-Systeme wurden mit Datenmengen einfach überschwemmt."

Um ihre Forderungen zu unterstreichen, legten die Täter die Seiten für eine Stunde lahm. Die Bezahlung wurde dann über die Internet-Währung Bitcoin eingefordert. Ein Bitcoin entsprach bei den Erpressungen 480 Euro, bis zu 50 Bitcoins wurden pro Erpressungsversuch verlangt. Doch die heimischen Firmen meldeten die Angriffe beim Bundeskriminalamt. Sieben Monate später wurde die Cybercrime-Bande in Bosnien verhaftet.