Coup dauerte 90 Sekunden
Von Thomas Martinz
Blitzschnell, einfallsreich und skrupellos gingen vier Unbekannte vor, die es Sonntagfrüh am Linzer Hauptplatz auf ein Juweliergeschäft abgesehen hatten: Die Tat dauerte nur 90 Sekunden, die Eingangstüre wurde mit einem Holzpflock aufgebrochen, der an einem Fahrzeug montiert war. Und sie ereignete sich nur 100 Meter von der nächsten Polizeiinspektion entfernt.
Drei Nachtschwärmer wurden Zeugen des Coups, der durchaus das Zeug für eine Hollywood-Verfilmung hätte. "Ich hab’ kurz nach 6 Uhr Früh einen Tuscher gehört, dann einen Alarm und mich umgedreht. Da sah ich, dass jemand mit einem anthrazit-farbenen 3er-BMW rückwärts in den Juwelierladen gefahren ist. Dann sind schon drei Männer, maskiert mit Skimasken, ins Geschäft gestürmt. Der Fahrer blieb im Auto", erzählt Karina aus Linz.
"Vielleicht eineinhalb Minuten später sind die Täter wieder vollbepackt raus aus dem Laden und mit dem Fahrzeug Richtung Autobahnauffahrt verschwunden", erzählt Daniel aus Wilhering weiter. Nur eine weitere Minute danach sei die Polizei eingetroffen.
Holzpflock montiert
Erst dann wurde klar, wie die Täter die Eingangstür im Eilzugstempo aufbrechen konnten: Dies gelang mit einem Holzpflock, der hinten an einem Auto befestigt war und als Rammbock fungierte. Diesen haben die dreisten Einbrecher nämlich im Juweliergeschäft zurückgelassen.
"Es dürfte sich um einen echten Blitzeinbruch gehandelt haben. Dieser hat insgesamt vielleicht 90 Sekunden gedauert", heißt es von Seiten der Polizei-Pressestelle.
Videoüberwacht
Die Exekutive leitete sofort eine Alarmfahndung im Großraum Linz ein, die allerdings vorerst erfolglos blieb. Das Juweliergeschäft wird videoüberwacht. Nach Sichtung des Materials geht die Polizei von insgesamt drei Tätern aus. Dass diese anhand der Aufnahmen identifiziert werden könnten, darf bezweifelt werden: die Männer sind maskiert, die Bilder äußerst dunkel.