Chronik/Österreich

Corona: Clubs und Diskos bleiben vorerst weiter geschlossen

Gefeiert kann in Österreich fürs Erste weiterhin nur im privaten Kreis werden, denn die Nachtgastronomie darf noch nicht aufsperren. Das gab Gesundheitsminister Rudolf Anschober heute, Donnerstag, in einer Pressekonferenz bekannt. Eigentlich hätte dort ein Lösungspaket präsentiert werden sollen.

Da die coronabedingte Situation derzeit zu unsicher sei, werden davon nun aber abgesehen. Anschober versicherte, dass es gute Gespräche mit den Betreibern gebe, doch eine Öffnung von Clubs und Diskos momentan nicht in Sicht wäre: "Wir evaluieren die Situation jede Woche. Eine mögliche Öffnung ist aber noch völlig offen."

Ein genauer Zeitpunkt könne demnach momentan nicht genannt werden. "Das hängt von den Rahmenbedingungen ab. Wir wollen noch etwas zuwarten und jede Woche prüfen.“, sagte der Gesundheitsminster. Dennoch soll bis Ende nächster Woche ein Paket mit Lösungsvorschlägen erarbeitet werden - schließlich wurden die Corona-Sicherheitsmaßnahmen für die reguläre Gastronomie am Mittwoch weiter zurückgenommen.

Wartespiel geht weiter

Für Club-Betreiber ist die verlängerte Wartezeit wohl eine Enttäuschung, hieß es doch am Dienstag noch aus dem Gesundheitsministerium: „Ziel für die Nachtgastronomie ist es, einen pragmatischen Weg zu finden, der in Balance mit dem Gesundheitsschutz steht." Vergangene Woche war sogar die Rede davon, "eine Öffnungsperspektive zu bieten".

Seitens Nachtgastronomie zeigte man sich zuletzt jedenfalls kompromissbereit: „Wir würden uns verpflichten, gestaffelt aufzusperren und ein Covid-19-Paket umzusetzen“, sagte der Sprecher des Verbands der österreichischen Nachtgastronomen, Stefan Ratzenberger in der Vorwoche. Ab 1. August würde man mit 50 Prozent der eigentlichen Gästehöchstzahl starten und bis 4 Uhr öffnen, ab 1. September mit 75 Prozent der Gäste und bis 6 Uhr und ab 1. Oktober sollte wieder Normalbetrieb (100 Prozent der Gäste bis 6 Uhr in der Früh) herrschen, schlägt Ratzenberger vor.

Lieber wäre den Nachtgastronomen aber sofort eine spätere Sperrstunde zu bekommen und dafür intern für Hygienemaßnahmen zu sorgen oder - auf freiwilliger Basis - E-Mail-Adressen von Partytigern zu sammeln, um sie zu informieren, sollte ein Coronaausbruch passieren.