Chronik/Österreich

Corona-Ampel: Sondersitzung der Kommission

Am Freitag wurden bei der zweiten Schaltung der Corona-Ampel die Städte Wien, Wiener Neustadt, Graz und Innsbruck „gelb“ (mittleres Risiko), wie auch die Bezirke Korneuburg (NÖ), Kufstein und Schwaz (Tirol). Am selben Tag wurden 580 Corona-Neuinfektionen und am Samstag sogar 869 gemeldet. Angesichts dieser Entwicklung soll am Montagabend eine Sondersitzung der Corona-Kommission stattfinden.

Die Kommission soll die epidemiologische Entwicklung analysieren, eine Information der Öffentlichkeit über die Inhalte der Beratungen oder gar Ergebnisse sei jedenfalls für Montag nicht geplant, hieß es aus dem Gesundheitsministerium. Das teils physische, teils virtuelle außerplanmäßige Zusammentreffen sei für den späten Nachmittag beziehungsweise frühen Abend angesetzt. Grundsätzlich hieß es vor der Inbetriebnahme der Ampel, dass die Kommission mindestens einmal pro Woche oder auch öfter tagen könne, auch Ampelschaltungen könnten theoretisch so nicht nur an den Freitagen erfolgen.

Zuletzt trat die Kommission an den zwei Donnerstagnachmittagen der beiden Vorwochen zusammen, analysierte die Daten der SARS-CoV-2-Verbreitung in Österreich von jeweils Mittwoch null Uhr bis Dienstag 24.00 Uhr und gab entsprechend Empfehlungen ab. Diese wurden am Freitagvormittag öffentlich präsentiert.

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Diesmal werde man wohl mit den Daten der vergangenen Woche, nämlich Montag null Uhr bis Sonntag Mitternacht, operieren, mutmaßte im Vorfeld ein Kommissionsmitglied. Analysiert wurden zumindest bisher nämlich immer volle sieben Tage, was nötig sei, um die epidemiologische Entwicklung methodisch zu analysieren.

Eine Sondersitzung einzuberufen, sofern die Notwendigkeit dazu auftritt, liegt in der Entscheidungsbefugnis der Mitglieder der Kommission, die aus 19 stimmberechtigten Mitgliedern besteht, davon fünf Vertreter des Bundes, fünf Fachexperten aus Public Health/Epidemiologie, Virologie, den medizinisch-klinischen Bereich sowie von AGES und Gesundheit Österreich, sowie je einer aus den neun Bundesländern. Vor allem die Vertreter der Bundesländer werden via Bildschirm zugeschaltet.

Kommissionsleiter Ulrich Herzog hatte am Wochenende angekündigt, man werde sich nun auch die Städtemodelle genauer ansehen. Der Berufs- und der Bildungsverkehr müsse in das Ampel-System miteinbezogen werden. In einem ZiB2-Interview sagte er zudem, dass nicht anzunehmen sei, dass ganz Österreich kommende Woche Orange sei, jedoch habe es in der Kommission eine „intensive Diskussion“ darüber gegeben habe, ob es sinnvoll sei, ganz Österreich auf Gelb zu stellen.

Vorerst nicht abrufbar waren die auf der Homepage zur Corona-Ampel aufgeführten Maßnahmen. Seit Montag gilt nun aber österreichweit eine abgemilderte Variante einer Regelung, die zuvor unter „Orange“ - dritte Stufe, „hohes Risiko“ - zu finden gewesen war, etwa keine Gastro-Konsumation mehr im Stehen - also an Bars - für Gäste und Maskenschutz für das Servierpersonal.