Burgenland Energie senkt Strompreis, Gas soll folgen
Von Michael Pekovics
Die Eckdaten der bereits länger angekündigten Preissenkung für Strom und Gas liegen vor. Die Stromanbieter der Energieallianz – Wien Energie, EVN und Burgenland Energie – senken die Preise für rund 1,3 Millionen Stromkunden ab 1. Juli um 15 bis 30 Prozent.
Die Senkung der Preise hänge davon ab, ob die Verträge Fixpreise oder eine Preisanpassung beinhalten und ob die Kunden Haushalte, Unternehmen, Gemeinden oder land- und forstwirtschaftliche Betriebe sind.
Bei der Burgenland Energie soll es künftig einen Online-Tarif mit einem Netto-Verbrauchspreis von 18,90 Cent pro Kilowattstunde geben, bei Abwicklung der Zahlungen online sinke der Tarif auf netto 15,94 Cent – auf ein Jahr garantiert. Die neuen Tarife können von allen Kunden, unabhängig von einer Vertragsbindung, abgeschlossen werden.
Die Alttarife Optima Basis, Comfort und Premium – von etwas über 30 Cent pro kWh – werden um rund die Hälfte gesenkt. Auch für Gemeinden und KMU's würden die Strompreise unabhängig von bisherigen Bindungen auf 17,50 Cent gesenkt. Noch vor der Heizsaison soll eine Gaspreissenkung folgen.
Kritik von ÖVP, FPÖ – und SPÖ
Im Zuge der Bekanntgabe der Preissenkungen kritisierte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) den Bund: „Die Regierung führt eine Gewinnabschöpfung von rund 45 Millionen Euro bei der Burgenland Energie durch. Das Geld muss im Unternehmen bleiben und für weitere Preissenkungen verwendet werden."
Das war auch das Versprechen der Bundesregierung, das jetzt aber nicht eingehalten wurde. Denn beschlossen wurde nur eine Gewinnabschöpfung für den Bund.“
FPÖ und ÖVP nutzen die Gelegenheit, um weiter die „Abzocke durch die SPÖ“ zu kritisieren. „Das hü und hott ist eine Zumutung für die burgenländischen Stromkunden“, sagt FPÖ-Landesgeschäftsführer Rudolf Smolej. Und ÖVP-Klubobmann Markus Ulram sieht sogar eine „doppelte Abzocke“: „Wer online einen Vertrag abschließt, erhält einen günstigeren Tarif. Wer das nicht kann, wird benachteiligt.“ Außerdem seien die Einspeistarife gesenkt worden. „Künftig gibt es für selbst produzierten Strom nur mehr 3,93 Cent pro Kilowattstunde“, bemängelte Ulram.