Bürokratie verhindert den Badespaß
Von Elias Natmessnig
Die letzten warmen Spätsommertage im Bad zu verbringen, ist in Wien nicht schwer. Gibt es doch viele Sommerbäder, teilweise mit schönem Blick über die Stadt. Doch dann und wann macht die Bürokratie Wassersportlern einen Strich durch die Rechnung. So geschehen im Schafbergbad, wie eine Familie am Donnerstag feststellen musste.
Das Bad schließt im September um 19 Uhr, dennoch war es exakt 58 Minuten davor nicht mehr möglich, ein Ticket zu kaufen und ins Bad zu gelangen. Denn der Kassaschluss des Bades ist bereits um 18 Uhr, wie das Personal mitteilte.
Auf Nachfrage, warum man gerade in einer Weltstadt mit vielen Berufstätigen, die sich noch abkühlen wollen, eine knappe Stunde vor Schluss nicht mehr reinkomme, wurde nur beschieden „dass das halt so ist“. Die einzige Möglichkeit ins Bad zu gelangen, wäre, wenn man eine Monatskarte hätte, da in diesem Fall die Kassa nicht benötigt wird. Hatte die Familie aber nicht.
Alle Reklamationen halfen nichts – die Familie musste unverrichteter Dinge von dannen ziehen.
Ein Sprecher der Wiener Bäder bedauerte auf Nachfrage den Vorfall. Er verwies aber darauf, dass in allen Bädern das Kassasystem um 18 Uhr runtergefahren wird, ein neuerliches Hochfahren würde mindestens zehn Minuten dauern. Zudem sei der Badeschluss – bei dem man aus dem Wasser müsse – bereits um 18:30 Uhr, man wolle den Menschen nicht für eine halbe Stunde ein Ticket verkaufen. Man werde aber den Fall prüfen und für die nächste Saison Lösungen überlegen.