Chronik/Österreich

Beziehung selbst am Tag der Liebe nicht zu kitten

Am Samstag wird er wieder gefeiert: Valentinstag, der Tag der Liebe. Man schenkt sich eine Kleinigkeit, oder gleich die große Zuneigung – denn diese Liebe möge ja ewig währen. Aber was ist schon für die Ewigkeit bestimmt? Das beste Beispiel sind Bibi und Poldi, die zwei Galapagos-Schildkröten aus Klagenfurt, die vor vier Jahren mit ihrem "Ehe-Aus" nach mehr als 100 Jahren Zweisamkeit weltweit für Schlagzeilen sorgten. Der KURIER hat die Beiden anlässlich des Valentinstags im Reptilienzoo Happ für ein "Liebes-Update" besucht. Ernüchterndes Fazit: Bislang war die Beziehung nicht zu kitten. Aber im Frühling ist ein neuer Kuppelversuch geplant.

Bibi und Poldi, jeweils geschätzte 140 Jahre alt, sind die Einzigen ihrer Art in Österreich. Diese Tatsache hat sie lange zusammengeschweißt. Gefangen vor über 100 Jahren auf den Galapagosinseln haben sie ihr ganzes Leben gemeinsam verbracht – bis Bibi Partner Poldi im Jahr 2011, nennen wir es der Einfachheit halber das "verflixte 107. Beziehungsjahr", ein Stück aus dem Panzer biss. Aus. Vorbei. Auseinandergelebt.

Poldi signalisiert Interesse

Da hocken sie nun beim KURIER-Lokalaugenschein in der Blüte ihres Lebens (Galapagos-Schildkröten können bis zu 250 Jahre alt werden). Poldi bewohnt das linke Gebäude mit Freigehege, Bibi das rechte. Eine Mauer trennt sie. Poldi signalisiert Interesse an seiner "Ex", die lässt ihn abblitzen. Für Bibi wurde ein Dummy angefertigt, an dem sie ihre Aggressionen loswerden sollte. Für Poldi eine weitere Attrappe, um seine Begierde zu stillen. Beide erkennen den Betrug.

Poldi lebt weiter im Zeichen der Liebe, isst mit Vorliebe rotes Gemüse. Und Reptilienzoo-Besitzerin Helga Happ spielt standhaft Amor: "Wir versuchen, sie gemeinsam zu füttern. Es gibt allerdings immer wieder Attacken des Weibchens", sagt sie. Happ hofft, dass Frühlingsgefühle für ein Liebes-Comeback sorgen könnten: "Im Frühjahr werden wir einen Teil der Trennmauer durch eine Glasscheibe ersetzen. Vielleicht kommen sie sich ja dann wieder langsam näher."