Chronik/Österreich

40.000 Opfer: Millionenbetrug mit Kryptowährung vor Gericht

Acht Personen sind es, die sich demnächst vor dem Landesgericht Klagenfurt verantworten müssen. In einem der größten Betrugsprozesse der vergangenen Jahre.

Die Vorwürfe der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKSta) wiegen schwer, wie die Kleine Zeitung berichtet: gewerbsmäßiger schwerer Betrug, Geldwäsche, Aufbau und Betreiben eines Ketten- und Pyramidenspiels sowie kriminelle Vereinigung. 

Die acht Männer sollen über eine Krypto-Firma rund 14 Millionen Euro ergaunert und damit ihre Luxusleben finanziert haben. Wie die Zeitung berichtet, in Form teurer Autos, Schmuck, Reisen und Unterkünften - vorwiegend in Asien. Verbindungen dürfte es aber auch zu einem weiteren Betrugsfall rund um CBD-Hanf geben.

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Europaweit soll es rund 40.000 Opfer geben. Vorwiegend im deutschsprachigen Raum. Unter den Verdächtigen befinden sich mehrere Kärntner. Als Kopf der Bande soll auch ein Kärntner fungiert haben. Alle Angeklagten - für sie gilt die Unschuldsvermutung - stehen offenbar in Verbindung mit der EXW-Gruppe. Einen Bezug zu Kärnten gibt es auch, da sich das erste Hauptquartier der Firma in Klagenfurt befunden hat.

Eigene Währung erfunden

Mehrere Unternehmen dieser Gruppe sollen laut Anklage über eigens für Betrug angelegte Internetauftritte, für Werbekampagnen und Bankverbindungen um Kunden geworben und ihnen hohe Renditen für ihre Investitionen versprochen haben.

Dafür haben die Betrüger offenbar sogar eine eigene Krypto-Währung erfunden. Doch all das diente nur dazu, um das eingenommene Geld über unzählige Transaktionen und ein schwer durchschaubares Firmengeflecht zu „waschen“. Neuen Kunden wurden höhere Gewinne versprochen, wenn sie wiederum neue Kunden gewinnen. 

Laut WKSta wird in dem Fall darüber hinaus noch gegen 14 weitere Beschuldigte ermittelt. Die WKSta bestätigte dies gegenüber dem KURIER.